Artikel teilen:

Ministerium: Zuwanderung nach Niedersachsen stark rückläufig

Die Zahl ausländischer Schutzsuchender in Niedersachsen ist nach Angaben des Innenministeriums deutlich gesunken. Im ersten Halbjahr dieses Jahres seien 5.220 Asylsuchende in Niedersachsen registriert worden, teilte das Ministerium am Dienstag in Hannover mit. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres zählten die Behörden noch 8.869 Personen. Das entspricht einem Rückgang von rund 41 Prozent.

Auch die Zahl der gestellten Asylanträge ist den Angaben zufolge stark rückläufig. Bis zum 31. Mai wurden 5.931 Anträge gestellt gegenüber 11.618 Anträgen im Vorjahreszeitraum. Als Ursache nennt das Ministerium eine Kombination aus europaweit verstärkten Grenzkontrollen, Kooperationen mit Herkunfts- und Transitstaaten sowie einer restriktiveren EU-Asylpolitik.

Auch in den Erstaufnahme-Einrichtungen hat sich die Situation entspannt. Von einer niedersachsenweit verfügbaren Gesamtkapazität von 10.200 Plätzen sind nach Ministeriumsangaben derzeit nur rund 3.800 Plätze belegt. Das entspricht einer Auslastung von 38 Prozent.

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) betonte, die deutlich gesunkenen Zahlen erlaubten es, das Angebot an Massenunterkünften wie etwa eine derzeit noch angemietete Halle auf dem hannoverschen Messegelände bis auf weiteres zurückzufahren. Dennoch sei das Ministerium mit der Deutschen Messe AG in Gesprächen, um den Aufbau von Notkapazitäten, etwa in Form einer Einlagerung oder einer „Stand-by-Lösung“, auf dem Messegelände abzusichern, hieß es. „Die derzeitige Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Unterbringung und die Integration Geflüchteter auch weiterhin große Herausforderungen bleiben werden“, betonte die Ministerin.