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Ministerium stellt sich hinter Landeskrankenhaus-Geschäftsführer

Die finanziellen Schwierigkeiten beim Landeskrankenhaus Rheinland-Pfalz beruhen nach Überzeugung des Mainzer Gesundheitsministeriums nicht auf Versäumnissen des Managements. Das für 2025 prognostizierte Defizit in zweistelliger Millionenhöhe beruhe insbesondere auf den stark gestiegenen Personalkosten, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Montag im Mainzer Landtag bei einer Ausschusssitzung. „Niemand muss sich Sorgen machen“, versicherte er. Dies gelte sowohl für Beschäftigte als auch für die Patienten.

Anonym erhobene Vorwürfe gegen Geschäftsführer Alexander Wilhelm, zu deren Inhalt sich Hoch nicht äußerte, würden von einer externen Stelle geprüft. Ergebnisse sollen seinen Worten zufolge noch im November vorliegen.

Der frühere Gesundheitsstaatssekretär Wilhelm wies in der Sitzung Vorwürfe zurück, ein gehäufter Weggang von Führungskräften habe zu der Schieflage beigetragen. Alle freigewordenen Stellen seien wieder besetzt worden, sagte er. Das Landeskrankenhaus habe dabei „so gute Leute bekommen“, das kein Substanzverlust feststellbar sei. Wilhelm und Hoch appellierten an interne Kritiker, ihre Vorbehalte „mit offenem Visier“ zu äußern.

Die angespannte Lage im Landeskrankenhaus war in der vergangenen Woche durch einen Bericht des Südwestrundfunks (SWR) öffentlich geworden. Das landeseigene Gesundheitsunternehmen mit Sitz in Andernach ist mit seinen mehr als 5.400 Beschäftigten an 30 Standorten der größte rheinland-pfälzische Krankenhausträger im Bereich der psychiatrisch-psychotherapeutischen und neurologischen Versorgung. Zu ihm gehören unter anderem die Rhein-Mosel-Fachklinik in Andernach und die Rheinhessen-Fachklinik mit ihren Standorten in Alzey und Mainz.