Lebensmittelverschwendung belastet Mensch und Umwelt. Das Ernährungsministeriums schloss daher ein Abkommen mit den Handelsketten zur Reduzierung – das offenbar Wirkung zeigt. Doch die Märkte sind nicht Hauptproduzenten.
Die Lebensmittelabfälle in Supermärkten sind seit vergangenem Jahr um fast ein Viertel gesenkt worden. Das geht aus dem Zwischenbericht zur freiwilligen Selbstverpflichtung des Handels zur Lebensmittelverschwendung hervor, den das staatliche Thünen-Institut im Auftrag des Bundesernährungsministeriums am Dienstag vorgelegt hat.
Demnach haben die 14 an der Selbstverpflichtung beteiligten Groß- und Einzelhandelsketten seit dem Abschluss der Vereinbarung im Juni vergangenen Jahres ihre Lebensmittelabfälle im Schnitt um 24 Prozent reduziert. Einige Unternehmen hätten sogar schon das für 2025 anvisierte Ziel einer Reduzierung von 30 Prozent erreicht. Wichtige Maßnahmen zur Erlangung dieser Ziele seien Kooperationen mit den Tafeln sowie Preisverringerungen beim Verkauf von Lebensmitteln, die kurz vor dem Ablauf des Haltbarkeitsdatum stehen.
Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) sieht die Wirksamkeit der Selbstverpflichtung durch den Zwischenbericht bestätigt. “Dieser Erfolg sollte für alle eine Motivation sein, nicht nachzulassen, damit am Ende so viele unserer wertvollen Lebensmittel wie möglich genau dort landen, wo sie hingehören: auf den Teller oder in den Topf, aber nicht in die Tonne.”
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes landen jährlich in Deutschland fast 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Davon entstehen im Handel rund 7 Prozent (0,8 Millionen Tonnen), der Großteil kommt mit 58 Prozent aus Privathaushalten (6,3 Millionen Tonnen).