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Michelle Müntefering übernimmt bei Medien-Produktionsallianz

Als Nachfolger des SPD-Politikers Björn Böhning führt dessen Parteikollegin Michelle Müntefering künftig den Spitzenverband der deutschen Film- und Fernsehproduktionsbranche. Damit setzt sich eine Tradition fort.

Michelle Müntefering übernimmt zum 1. Juli 2025 die Geschäftsführung der Allianz Deutscher Produzentinnen und Produzenten – Film, Fernsehen und Audiovisuelle Medien. Wie die Produktionsallianz am Mittwoch mitteilte, wird die ehemalige Staatsministerin im Außenministerium in dieser Funktion als CEO auch Sprecherin des Gesamtvorstands des Branchenverbands.

Michelle Müntefering war von 2013 bis 2025 SPD-Bundestagsabgeordnete und ist die Ehefrau des SPD-Politikers und ehemaligen Vizekanzlers Franz Müntefering. Von 2018 bis 2021 war sie Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Außenministerium.

Damit setzt die Produktionsallianz die Tradition fort, ehemalige Spitzenpolitiker in ihre Führungspositionen zu berufen. Erster Geschäftsführer des 2008 aus der Fusion verschiedener Branchenorganisationen hervorgegangenen Verbandes war der frühere baden-württembergische Staatsminister Christoph Palmer (CDU), Münteferings Vorgänger Björn Böhning (SPD) war vor seinem Amt bei der Produktionsallianz Leiter der Berliner Senatskanzlei und ist heute Staatssekretär im Bundesfinanzministerium.

“Mit Michelle Müntefering konnten wir eine äußerst erfahrene und engagierte Kultur- und Filmpolitikerin gewinnen. Ihre Stimme hat auf allen politischen Ebenen seit Jahren großes Gewicht”, sagte Produktionsallianz-Vorstand Martin Wolff. Müntefering erklärte, Produzentinnen und Produzenten machten “unser Land kulturell reicher und unsere Demokratie stärker”.

Mit ihrem Mut zum Risiko, ihrem Weitblick und all ihrer Kreativität und Organisationsstärke stellten sie das Rückgrat unserer Filmindustrie. Dabei stehe die Filmbranche “unter Druck”. Deutschland müsse sich als Standort für Film und Fernsehen auch ökonomisch behaupten. “Dazu müssen jetzt auch die fehlenden Teile der Filmreform – Steueranreiz und Investitionsverpflichtung – endlich umgesetzt werden”, so Müntefering.

Die Produktionsallianz vertritt nach eigenen Angaben über 375 Einzelunternehmen der Produktions- und AV-Branche, auf die mehr als 90 Prozent des Umsatzes der Branche entfielen.