Die Zoll- und Migrationspolitik aus Washington sorgt beim südlichen Nachbarn für eine Debatte. In die hat sich nun auch Menschenrechtsbischof Raul Vera Lopez eingeschaltet.
Der in Mexiko sehr populäre Menschenrechtsbischof Raul Vera Lopez (80) ruft sein Land zu einer “ökonomischen Emanzipierung” von den Vereinigten Staaten auf. “Die Gringos haben viel Geld und wollen noch mehr”, sagte er laut der Zeitung “El Heraldo” bei einem Besuch in der südmexikanischen Provinz Chiapas am Wochenende.
Angesichts der stetigen Erhöhung der Zölle durch die Trump-Regierung müsse sich Mexiko nach anderen Handelspartnern und wirtschaftlichen Alternativen umschauen, um sich “von der schlechten Behandlung durch die US-Regierung” zu lösen, sagte der Altbischof.
“Es gibt viele heikle Themen. Ich bin ehrlich gesagt sehr besorgt über alles, was in Mexiko geschieht”, fügte er hinzu: “Wir müssen einen Ausweg finden und dürfen nicht zulassen, dass Mexiko von den Vereinigten Staaten misshandelt wird.”
Seit dem Amtsantritt von Donald Trump in Washington sorgt dessen Kurs gegenüber Mexiko für Verstimmung südlich des Rio Bravo. Immer neue Zollandrohungen, Steuern und eine strikte Migrationspolitik haben das bilaterale Verhältnis abkühlen lassen.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) schätzte im Juni, Mexikos Bruttoinlandsprodukt werde 2025 um etwa 0,4 Prozent wachsen und 2026 um rund 1,1 Prozent. Damit hätte Mexiko das geringste Wirtschaftswachstum in Lateinamerika zu verzeichnen.