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Messerangriffe: Landkreistag sieht kaum Spielraum für mehr Kontrollen

Nach dem Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof hat der Präsident des Deutschen Landkreistages, Achim Brötel, auf die Grenzen von Sicherheitsvorkehrungen für solche Fälle hingewiesen. „Wir werden es nie mit letzter Sicherheit vermeiden können, dass bei irgendjemand die Sicherung durchbrennt und unschuldige Menschen dann zur falschen Zeit am falschen Ort sind“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Die Behörden hätten im Rahmen ihrer Möglichkeiten reagiert und überall für eine höhere Präsenz von Polizei- und Ordnungskräften sowie entsprechende Kontrollen im öffentlichen Raum gesorgt.

„Das Sicherheitsniveau ist deshalb heute deutlich höher als früher“, sagte Brötel. Dennoch werde es nie einen absoluten Schutz geben können. „Taten wie die von Hamburg verunsichern uns zwar alle, aber sie dürfen auch nicht dazu führen, dass wir deshalb auf unser normales Leben verzichten“, erklärte der Chef des Kommunalverbands. „Leider müssen wir lernen, in sämtlichen Lebenssituationen noch achtsamer zu sein – zum Schutz von uns selbst, aber auch zum Schutz anderer.“

Eine 39-jährige Deutsche hatte am Freitagabend auf einem Bahnsteig im Hamburger Hauptbahnhof mit einem Messer wahllos auf dort wartende Reisende eingestochen. 15 Menschen wurden durch Stiche verletzt, vier von ihnen lebensgefährlich. Drei weitere Menschen stürzten bei dem Angriff oder standen unter Schock. Der Zustand der lebensbedrohlich Verletzten stabilisierte sich laut Polizei am Samstag. Die mutmaßliche Täterin soll in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden.