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Menschenrechtsfilmpreis geht an Doku über Gräuel gegen Frauen

Der bosnisch-mazedonische Dokumentar-Essay „Silence of Reason“ hat am Dienstagabend den Internationalen Nürnberger Filmpreis der Menschenrechte gewonnen. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis ging an die Regisseurin Kumjana Novakova, teilte das Festival mit. Der Film schildert, wie serbische Truppen als Teil der ethnischen Säuberungen im Zuge der Jugoslawienkriege hunderte bosnische Frauen verschleppten, vergewaltigten und viele ermordeten. Die Jury stellte fest, der Film handle von der gemeinsamen Verantwortung, „uns zu erinnern, Zeugnis abzulegen und niemals zu schweigen“. Man dürfe nicht akzeptieren, „dass in Kriegen auf der ganzen Welt die Körper von Frauen weiterhin als Schlachtfelder benutzt werden“.

Die internationale Jury bestand in diesem Jahr aus der Berliner Film- und Medienwissenschaftlerin Borjana Gaković, dem Regisseur Damien Ounouri aus Algier sowie der Regisseurin und Autorin Farahnaz Sharifi aus Teheran.

Den Open-Eyes-Jugendjury-Preis erhielt der französische Spielfilm „Souleymans Geschichte“ von Boris Lojkine. Er erzählt von Souleyman, der aus Guinea nach Frankreich gekommen ist und versucht, dort einen Asylantrag zu stellen. Er braucht Geld, um an Papiere zu kommen und erlebt als Fahrradkurier für einen Essens-Lieferdienst haarsträubende Bedingungen. Der Film erinnere daran, „was die Existenz eines Jeden wirklich ausmacht: das Recht, gesehen zu werden, gehört zu werden und leben zu dürfen – mit Würde“, begründete die Jugendjury aus Schülerinnen eines Nürnberger Gymnasiums den Preis, der mit 1.000 Euro dotiert ist.

Der ebenfalls mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis ging an „My Dear Theo“ von Alisa Kovalenko aus der Ukraine, die sich freiwillig zu den ukrainischen Truppen meldete. Kovalenko hatte bereits 2023 mit „We Will Not Fade Away“ den Preis der Open-Eyes-Jugendjury gewonnen.

Das Internationale Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte (NIHRFF) präsentiert seit 1999 alle zwei Jahre internationale Filmkunst, die sich mit den Themen Gerechtigkeit, Freiheit und Menschenwürde auseinandersetzt. In diesem Jahr standen 41 Filme aus ebenso vielen Ländern auf dem Programm, teilten die Veranstalter mit. (3272/21.10.2025)