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Meldungen jugendgefährdender Inhalte im Netz auf Höchststand

Immer wieder stoßen Kinder online auf Inhalte, die sie gefährden können. Die Zahl der Beschwerden lag 2023 auf Rekordniveau. Besonders Darstellungen sexualisierter Gewalt werden häufiger gemeldet.

Die Zahl der Beschwerden über jugendgefährdende Online-Inhalte hat 2023 einen neuen Höchststand erreicht – das gab die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) am Montag in ihrem Jahresbericht bekannt. Demnach haben Nutzer im vergangenen Jahr über 30.000 Inhalte bei der FSM-Beschwerdestelle gemeldet. In fast dreiviertel der Fälle (22.739 Meldungen) war die Beschwerde berechtigt, weil die Inhalte gegen deutsche Jugendschutzgesetze verstoßen.

Die Zahl der Beschwerden ist mehr als doppelt so hoch wie im Jahr davor, als knapp 13.000 Meldungen eingegangen waren. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass die Menge der jugendgefährdenden Inhalte im Internet gestiegen ist. Fast 60 Prozent der Beschwerden beziehen sich auf Darstellungen sexualisierter Gewalt an Minderjährigen (12.918). Im Vergleich zu 2022 hat sich die Zahl der Beschwerden in diesem Bereich vervierfacht.

Stößt die FSM im Zuge des Beschwerdeverfahrens auf derartige Inhalte, leitet sie diese an das Bundeskriminalamt weiter und informiert die Provider, auf deren Servern die Inhalte gespeichert sind, damit sie aus dem Netz verschwinden. Laut FSM-Informationen vergehen zwischen dem Eingang der Beschwerde bis zum Löschen des Inhalts durchschnittlich 1,2 Tage. Die Löschquote liege bei 100 Prozent.

8.889 Beschwerden bezogen sich auf pornografische Inhalte, die Kindern und Jugendlichen ohne Altersverifikation zugänglich waren. 120 Fälle rechnet die FSM dem Bereich Hasskriminalität zu, 585 Fälle der Darstellung extremer Gewalt.