Es sei nicht Aufgabe nachhaltiger Finanzanbieter, die Finanzierung deutscher Waffenproduktion und deren Exporte sicherzustellen – so heißt es in einem Positionspapier von Banken mit ethischem Anspruch.
Mehrere Banken, die sich als nachhaltig verstehen, schließen Investitionen in die Rüstungsindustrie aus. Hintergrund ist die offizielle Einstufung von Geldanlagen in konventionelle Waffen und Rüstungsgüter als nachhaltig, wie es in einem am Mittwoch vorgestellten Positionspapier heißt. Die Vorständin der GLS Bank in Bochum, Aysel Osmanoglu, erklärte, man setze auf “Investitionen, die sich an den Grundbedürfnissen der Menschen orientieren: bezahlbarer Wohnraum, erneuerbare Energien, kultureller Austausch, Bildung, Pflege und ganzheitliche Gesundheit. Darin sehen wir eine lebenswerte Zukunft und sprechen deshalb von echter Nachhaltigkeit.”
Das Positionspapier unterzeichnet haben den Angaben zufolge neben der GLS Bank auch die Bank im Bistum Essen, die Bank für Kirche und Caritas, die DKM – Partner für Kirche und Caritas, die Evangelische Bank und die PAX Bank. Unterstützt würden die Banken vom Forum Nachhaltige Geldanlagen, das ebenfalls Unterzeichner ist.
“Nach der europäischen Deklaration von Gas- und Atomenergie als nachhaltige Geschäftsbereiche folgt damit auf nationaler Ebene eine weitere Zäsur des Nachhaltigkeitsbegriffes im Finanzsektor. Diese Einordnungen widersprechen dem Schutz von Anlegerinnen und Anlegern”, heißt es. “Waffen nun unter dem Deckmantel der Sicherheit als ‘sozial nachhaltig’ zu labeln, verwässert die Nachhaltigkeitsdebatte weiter. Dies gefährdet das Vertrauen von Investorinnen und Investoren.” Es sei nicht Aufgabe nachhaltiger Finanzanbieter, die Finanzierung deutscher Waffenproduktion und deren Exporte sicherzustellen.