Artikel teilen:

Mehr Menschen kommen zur Lebensberatung im Bistum Trier

Zahlen in den kirchlichen Beratungsstellen weiterhin hoch: Im Bistum Trier nehmen Tausende Kinder und Erwachsene professionelle Hilfe wahr. Angebote der 20 Lebensberatungen ist kostenfrei.

Gut 21.500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben im Jahr 2023 im Bistum Trier persönliche Unterstützung in einer Lebensberatungsstelle gesucht. Das waren etwa 2.000 Personen mehr als im Jahr 2022, wie das Bistum am Montag in Trier mitteilte. Die meisten Beratungen erhielten demnach Minderjährige: 7.100 Kindern und Jugendlichen wurde geholfen. Die meistgenannten Beratungsanlässe waren Trennung, Scheidung oder Konflikte der Eltern sowie Erschöpfung, Krankheit und Überlastung von Eltern.

“Zunächst schien es so, als habe es nach der Pandemie einen Schub an Anmeldungen, eine Art Nachholeffekt gegeben”, berichtete Andreas Zimmer vom Bistum Trier bei der Vorstellung des Jahresberichts der 20 Lebensberatungsstellen. Doch die Anmeldezahlen seien danach nicht wieder gesunken.

Erwachsene suchten demnach beispielsweise wegen kritischer Lebenssituationen, Depressionen oder Selbstwert-Fragen professionellen Rat. Die Beratungsdauer pro Fall lag 2023 im Durchschnitt bei 8,6 Stunden – 2 Stunden mehr als im Vorjahr. Für die hilfesuchenden Personen ist die Beratung gratis.

“In unseren Beratungsstellen kommt das an, was die Menschen gerade erschüttert – sie sind in gewisser Weise soziale Seismographen”, sagte Zimmer. Zurzeit stelle er insbesondere “Corona-Nachwehen” fest – und die Wahrnehmung der Menschen von der Gegenwart als einer unsicheren Zeit. “Das bedeutet für die Menschen ein erhöhtes Stresslevel, das zu den Alltagsproblemen hinzukommt”, erklärte er.

Die Lebensberatung möchte ihre Onlineberatung ausbauen und durch die Digitalisierung der Angebote effizienter werden. In den Beratungsstellen arbeiten unter anderen Psychologinnen, Psychotherapeuten, Sozialarbeiterinnen und Pädagogen.

Die Kosten lagen 2023 insgesamt bei fast 7,4 Millionen Euro (knapp 500.000 Euro mehr als 2022). Das Bistum trug 3,24 Millionen Euro, hinzu kamen rund 4,12 Millionen Euro an Kommunal- und Landeszuschüssen der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland.