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Mehr Fälle von Rotaviren in Schleswig-Holstein

Die Zahl der für Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern verantwortlichen Rotavirus-Fälle ist in Schleswig-Holstein weiter gestiegen. Im Jahr 2023 sind nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts 612 Fälle registriert worden, im Vorjahr waren es 554 Fälle, 2021 nur 163 Fälle, wie die AOK Nordwest am Dienstag mitteilte. Verantwortlich sei unter anderem die Aufhebung der Corona-Maßnahmen, sagte AOK-Vorstand Tom Ackermann. „Daher raten wir allen Eltern, unbedingt die empfohlenen Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern vorzunehmen und auf bestimmte Hygieneregeln zu achten.“

Rotaviren verursachen Durchfälle, Erbrechen und Bauchschmerzen. Im Vergleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verlaufe die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern häufig schwer, weil sie besonders empfindlich auf den Flüssigkeits- und Salzverlust reagieren. Die Erkrankung könne lebensbedrohlich werden. „Die Ständige Impfkommission empfiehlt für Säuglinge eine Schluckimpfung gegen Rotaviren, die von den gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten bezahlt wird“, erklärt Ackermann. Je nach Impfstoff seien zwei oder drei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von vier Wochen notwendig, hieß es.

Neben Kleinkindern sind laut AOK Nordwest auch Senioren und Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem gefährdet. Hygieneregeln wie regelmäßiges Händewaschen und -desinfizieren seien daher unerlässlich.