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Mehr Fälle für Antidiskriminierungsberatung

Diskriminierungen von Menschen aufgrund von Herkunft, Religion, Hautfarbe oder anderen Merkmalen haben in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr zugenommen. Eine wachsende Zahl an unverhohlen in der Öffentlichkeit geäußerten Abwertungen spiegele sich auch in den Beratungsfällen nieder, erklärte die Integrationsbeauftragte des Landes, Susi Möbbeck (SPD), am Montag in Magdeburg.

Demnach haben die verschiedenen Antidiskriminierungsstellen des Landes im vergangenen Jahr in rund 270 Fällen Unterstützung für Menschen angeboten, die sich diskriminiert fühlten. Davon entfielen den Angaben zufolge 133 Fälle auf die Antidiskriminierungsstelle Sachsen-Anhalt, eine zentrale Anlaufstelle für Menschen, die Alltagsdiskriminierung erleben, etwa am Arbeitsplatz, in Bildungseinrichtungen oder im Kontakt mit Behörden.

Wie in den Vorjahren habe sich der Großteil der Meldungen – rund 27 Prozent – auf rassistische Zuschreibungen bezogen, gefolgt von Diskriminierung wegen einer Behinderung sowie intersektionale, also mehrfache Benachteiligungen.

Insbesondere nach dem Attentat auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember vergangenen Jahres hätten teils gewalttätige Übergriffe stark zugenommen, sagte Möbbeck weiter. Es gebe eine Stimmungsveränderung in der Gesellschaft.

Die Beratungsstelle Ofek, die bei antisemitischer Diskriminierung berät, verzeichnete nach eigenen Angaben im Jahr 2024 insgesamt 35 Beratungsfälle. Besonders seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sei ein deutlicher Anstieg antisemitischer Vorfälle zu verzeichnen.