Die Inanspruchnahme der Thüringer Verbraucherberatung hat im vergangenen Jahr um 15 Prozent zugenommen. Insgesamt meldeten sich 2023 rund 10.000 Ratsuchende persönlich, per Telefon oder suchten Mailkontakt, teilte der Trägerverein am Donnerstag in Erfurt mit. Mit einem Plus von 33 Prozent mehr Anfragen habe der Bereich der Energieberatung einen besonders starken Zuwachs verzeichnet.
Dieser Anstieg spiegele vor allem auch die Unsicherheit der Verbraucher und Verbraucherinnen im Umgang mit den Jahresrechnungen der Energieversorger wider. Unzulässige Preiserhöhungen für Strom und Gas, der Wirrwarr bei der Berechnung von Energie-Preisbremsen oder Probleme beim Anschluss der eigenen Solaranlage führten viele Ratsuchende zur Verbraucherzentrale. Der Trägerverein habe auf die gestiegene Nachfrage reagiert, indem er sein Angebot im Bereich Energierecht weiter ausgebaut habe.
Daneben beschäftigten die Verbraucherschützer den Angaben zufolge immer wieder auch die als mangelhaft empfundenen Leistungen von sogenannten Datingportalen, Ärger mit Telefonanbietern oder Mahnschreiben von Inkassobüros. Die Finanzberatung suchten wie auch in den Vorjahren viele Sparkassenkunden auf, denen ihre lang verzinsten Prämiensparverträge vorfristig gekündigt worden seien.
Für den Trägerverein zeige die enorme Nachfrage, dass ein starker Verbraucherschutz nur mit einer langfristigen, verlässlichen Förderung der Verbraucherzentrale möglich sei. Für einige Bereiche des Beratungsangebots seien die personellen Kapazitäten nahezu erschöpft.