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Mehr Baumbestände auf landwirtschaftlichen Flächen gefordert

Beim zweiten bundesweiten Streuobstwiesenkongress haben am Montag in Erfurt 280 Teilnehmende über wirtschaftliche Nutzungskonzepte für die bundesweit gefährdeten Biotope diskutiert. Statt ausgeräumter Landschaften brauche es mehr Baumbestände auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, betonte die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in Erfurt. Sie ermöglichten es etwa der Landwirtschaft, sich an Klimaextreme besser anzupassen. Der Kongress unter Motto „Streuobstparadiese erschaffen“ dauert noch bis Dienstag.

Für Landwirtinnen und Landwirte müsse es sich jedoch lohnen, Gehölze zu pflanzen, zu bewirtschaften und zu erhalten. Deshalb müssten Erhalt und Neuanpflanzungen solcher Baumlandschaften gefördert werden.

Mit Streuobstwiesen lassen sich den Angaben zufolge Weiden, Mähwiesen oder Äcker auf mehreren Ebenen nutzen. Zu dem direkten Ertrag der Bäume kommen laut AbL weitere Vorteile für den Boden wie etwa eine geringere Erosion auf den Flächen und ein verbesserter Wasserhaushalt hinzu. Streuobstwiesen seien zudem bedeutende Reservoirs für die Artenvielfalt. Den Angaben zufolge kommen 5.000 Tier- und Pflanzenarten in alten Obstbaumbeständen vor. Einige davon stünden auf der Roten Liste der bedrohten Baumarten, hieß es.