Die Kampfmittelbeseitigungsdienste in Nordrhein-Westfalen haben im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg bei der Zahl der entschärften Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg verzeichnet. Im Jahr 2024 wurden 1.606 Bomben entdeckt und unschädlich gemacht, wie das NRW-Innenministerium am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Das seien über 40 Prozent mehr als im Jahr zuvor (2023: 1.133). Die Steigerung lasse sich vor allem auf die Zunahme der Bautätigkeit im Vergleich zum Vorjahr zurückführen, hieß es.
Von den im Boden entdeckten Sprengkörpern hatten 182 ein Gewicht von 50 Kilogramm und mehr, wie das Ministerium erklärte. Dabei seien zwölf Bomben am Fundort gesprengt. Auch wurden demnach 43 sogenannte Lochbomben, also Bomben ohne Bezünderung, aufgefunden sowie zwei Bomben mit einem chemisch-mechanischen Langzeitzünder
„Auch 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg lagern große Gefahren in unseren Böden“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Die Arbeit der Kampfmittelbeseitigungsdienste müsse deshalb mit Hochdruck weitergehen. Der Minister dankte den dafür zuständigen Expertinnen und Experten für „diese wichtige Arbeit“.
Die Kampfmittelbeseitigungsdienste sind in Nordrhein-Westfalen bei den Bezirksregierungen Arnsberg und Düsseldorf angesiedelt. Insgesamt arbeiten 92 Frauen und Männer in dem Fachbereich. Aus dem Landeshaushalt flossen laut Innenministerium 2024 knapp 20 Millionen Euro in die Kampfmittelbeseitigung. Dem gegenüber standen Erstattungen des Bundes in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro für die Beseitigung ehemals reichseigener Munition sowie 600.000 Euro für die Beseitigung ehemals alliierter Kampfmittel.