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Meeresschützer: Küsten dramatisch von Erderwärmung betroffen

Die Küsten und vor allem die Inselwelt im pazifischen Ozean sind Meeresschützern zufolge ganz besonders von den Auswirkungen der Erderwärmung betroffen. Die Folgen seien schon jetzt dramatisch, sagte am Montag Kai Kaschinski von der Meeresschutzorganisation „Fair Oceans“ im Verlauf eines öffentlichen Fachgespräches im Bremer „Übersee-Museum“. Insbesondere die Existenzgrundlagen der lokalen und indigenen Küstengemeinschaften im globalen Süden seien bereits heute vielfach gefährdet.

So erfordere der Anstieg des Meeresspiegels weiträumige Umsiedlungen und die enorm kostenaufwendige Verlegung von Infrastrukturen, erläuterte Kaschinski. Die Fischerei werde durch die Abwanderung von Arten und die rauere See risikoreicher.

„Je abhängiger die Küstengemeinschaften von intakten Meeresökosystemen sind, um so stärker sind sie betroffen von den Umweltbelastungen und Krisen“, hieß es. Schon heute hätten der Meeresspiegel-Anstieg und Extremwetter gravierende Auswirkungen auf Städte wie Saint-Louis im Senegal, Mega-Cities wie das indonesische Jakarta oder pazifische Inselstaaten wie Fidschi. Tausende Menschen seien zu Klimaflüchtlingen geworden.

Francisco Marí vom evangelischen Hilfswerk „Brot für die Welt“ kritisierte, die Weltklimakonferenz in Dubai sei nur wenig auf die konkreten Bedürfnisse und Erwartungen der Küsten- und Inselbewohner eingegangen. Außerdem werde befürchtet, dass die Betroffenen nicht an den Entscheidungen beteiligt würden, wenn es um die Verwendung der zugesagten Mittel für den Ausgleich von Klimaschäden gehe. In dieser Hinsicht herrsche „große Skepsis“.