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Mediziner warnen vor Versorgungslücken für Patienten

Niedergelassene Ärzte, Zahnärzte und Apotheker sehen aufgrund von Verwaltungsarbeit, Fachkräftemangel und Lieferengpässen die zukünftige Versorgung von Patientinnen und Patienten in Gefahr. Um dem entgegenzuwirken, haben sie gemeinsam fünf Forderungen an die Regierenden in Bund und Land formuliert, wie die Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen am Dienstag mitteilte. Unter anderem fordern sie ein Bürokratieabbaupaket, „damit wieder die Versorgung der Patientinnen und Patienten im Vordergrund steht und nicht der ‘Papierkram’!“, heißt es in dem Papier.

Zudem müssten Apotheken und Praxen aus „faktischen Minusrunden“ befreit und mit einer tragfähigen Finanzierung ausgestattet werden, heißt es weiter. Aus- und Weiterbildung müsse schwerpunktmäßig dort stattfinden, wo Fachkräfte gebraucht werden, um medizinisch, technisch und pharmazeutisch auf dem aktuellen Stand zu sein. Auch müsse ein gesetzlicher Rahmen geschaffen werden, der langfristig die Lieferengpässe von Medikamenten verhindern könne. Zuletzt plädieren die Mediziner für den Einsatz von nutzerfreundlicher und funktionstüchtiger Technik, denn „Digitalisierung allein löst keine bestehenden Versorgungsprobleme“.

„Einen zunehmenden Mangel an Ärztinnen und Ärzten gerade auf dem Land erleben wir schon heute“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Mark Barjenbruch. „Die gesetzlich vorgegebene Bedarfsplanung wird den Bedürfnissen in der Bevölkerung nicht mehr gerecht. Lange Wartezeiten auf Termine und längere Anfahrtswege für die Patientinnen und Patienten sind die Folge.“ Ärztinnen und Ärzte und vor allem auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien erschöpft und ausgebrannt, wütend und enttäuscht.