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Medien: Waffenstillstand im Erdbebengebiet in Myanmar gebrochen

Um weiter nach Überlebenden des schweren Erdbebens zu suchen und Verletzte zu versorgen, sollten in Myanmar eigentlich die Waffen schweigen. Doch es hat schon wieder Luftangriffe gegeben, berichten Medien.

Die Junta in Myanmar hält sich offenbar nicht an den von ihr ausgerufenen Waffenstillstand in den Erdbebengebieten. Das unabhängige myanmarische Exilmedium Irrawaddy berichtete am Donnerstag von Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und der “Kachin Independence Army” (KIA). Die Junta in dem südostasiatischen Land griff laut KIA auch aus der Luft an.

Juntachef Min Aung Hlaing hatte für Beobachter überraschend am späten Mittwochabend einen Waffenstillstand verkündet. Zuvor hatte er einen solchen noch abgelehnt. Bereits am vergangenen Sonntag hatten bewaffnete Widerstandsgruppen einen einseitigen Waffenstillstand in den Erdbebengebieten ausgerufen, sich allerdings das Recht auf Verteidigung gegen Angriffe der Armee vorbehalten.

Nach dem Beben vom Freitag mit der Stärke von 7,7 ist die Zahl der Toten laut staatlichem Nachrichtenportal “Globales Neues Licht in Myanmar” auf mehr als 3.000 gestiegen. Zehntausende Gebäude, darunter mehr als 1.000 Schulen, 48 Krankenhäuser, mehr als 2.600 buddhistische Klöster und Pagoden – in diesen bewahren buddhistische Gläubige Reliquien auf – sowie 312 Gebäude anderer Religionen seien beschädigt oder zerstört worden. “Ganze Ortschaften wurden dem Erdboden gleichgemacht, und die Zahl der Todesopfer steigt”, sagte Julia Rees, stellvertretende Leiterin des Kinderhilfswerks Unicef in Myanmar, in einem auf X geposteten Video.