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Man bekommt viel zurück

Nadine Hoffmann, 35 Jahre alt, seit 2012 Mitglied im Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Birkelbach, verheiratet, Rechtsanwaltsfachangestellte (halbtags) und Mutter einer elfjährigen Tochter.

Damals, als ich gefragt worden bin, ob ich mir vorstellen könnte, im Presbyterium unserer Kirchengemeinde mitzuarbeiten, war ich bereits aktiv im Kindergottesdienst-Helferkreis. Ich habe darum nicht lange überlegt und zugesagt. Das soll aber nicht heißen, dass ich anfangs nicht unsicher war. Die Sicherheit kam erst im Lauf der Jahre.
Um dem Amt gerecht werden zu können, musste ich erst herausfinden, wo mein Platz in der Gemeinde ist. Jetzt nach vier Jahren in diesem Amt habe ich das Gefühl, angekommen zu sein. Man weiß, was zu tun ist, wo anzupacken ist.
Offiziell bin ich KU-Presbyterin, also für den Konfirmandenunterricht zuständig. Ich bin aber ebenso mit der Seniorenarbeit beschäftigt oder da, wo ich gerade gebraucht werde. So macht es mir jedes Jahr aufs Neue Spaß, im Team den alljährlichen Laternenumzug mit zu organisieren, den einmal im Quartal erscheinenden Gemeindebrief zu gestalten und zwei- bis dreimal im Jahr beim Seniorennachmittag mitzuwirken.
Das Schöne ist, dass diese ehrenamtliche Arbeit hier im Dorf noch gedankt wird. So ist es immer wieder schön, wenn ich erlebe, dass 25 Senioren freudestrahlend das Gemeindehaus verlassen, weil ihnen der Nachmittag gefallen hat. Das ist dann immer der Moment, wo ich denke: Genau so sollte es sein.
Natürlich bedeutet das manchmal einen zeitlichen Spagat zwischen Familie und Job. Doch ist man mit der Organisation nicht alleine. Alles wird im Team gemacht, so dass es für keinen zu viel ist.
Rückblickend sind die Jahre als Presbyterin wie im Flug vergangen. Ich habe dabei das Glück, in einem Presbyterium mitarbeiten zu dürfen, wo immer versucht wird, alle acht Meinungen unter einen Hut zu bringen. Jede Idee findet Gehör.
Dass dieses Leitungsamt ein gewisses Maß an Zeit erfordert, ist klar. Aber man bekommt auch viel zurück. Schade finde ich insofern nur, dass sich immer schwerer Menschen für diese ehrenamtliche Tätigkeit begeistern lassen. Ich jedenfalls werde mich erneut aufstellen lassen.