Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) veranstaltet am Donnerstag um 18 Uhr am Bullerdeich eine Mahnwache für den am 27. Mai angefahrenen und fünf Tage später verstorbenen Radfahrer. Ein Lkw-Fahrer hatte den Radfahrer an der Kreuzung Heidenkampsweg/Bullerdeich beim Rechtsabbiegen überfahren und mehrere Meter mitgeschleift. „Wir empfinden große Trauer und sind zutiefst bestürzt darüber, dass schon wieder ein Radfahrer in Hamburg getötet wurde“, sagt Thomas Lütke vom ADFC.
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres sind laut ADFC bereits sechs Radfahrende in Hamburg getötet worden. Lütke kritisiert erneut Senat und Polizei in Hamburg: „Wir fordern endlich wirksame Maßnahmen zum Schutz von Verkehrsteilnehmer*|innen, die zu Fuß und mit dem Rad unterwegs sind und eben keinen tonnenschweren Schutz aus Blech haben.“
Besonders kritisiert Lütke, dass bei Polizei und Medien weiterhin von „toten Winkeln“ bei LKW die Rede ist. „Tatsächlich müssen auch LKW, die noch keinen elektronischen Abbiegeassistenten haben, über eine Vielzahl von Spiegeln verfügen, die den Fahrer*|innen eine umfassende Sicht ermöglichen.“ Der ADFC fordert zudem ein Fahrverbot in der Stadt für alte LKW und Busse ohne Notbremssystem und Abbiegeassistenten oder als Alternative die verpflichtende Mitfahrt von Beifahrenden, die den Abbiegevorgang absichern. Zudem brauche es laut ADFC mehr Kontrollen.
Zum Gedenken an den getöteten Radfahrer werde am Donnerstag an der Unfallkreuzung Heidenkampsweg/Bullerdeich ein Ghostbike aufgestellt. Das weiß lackierte Fahrrad soll dauerhaft an den getöteten Radfahrer erinnern, hieß es.