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Luisa Neubauer: Hoffnung fällt nicht einfach vom Himmel

Wie in krisenhaften Zeiten nicht die Hoffnung verlieren? Klimaaktivistin Luisa Neubauer unterscheidet beim Erfurter Katholikentag zwischen unterschiedlichen Formen der Hoffnung.

Klimaaktivistin Luisa Neubauer wendet sich gegen ein Resignieren im Kampf gegen den Klimawandel. “Aber die Hoffnung auf eine Bewältigung der vom Klimawandel verursachten existenziellen Krisen fällt nicht einfach vom Himmel. Hoffnung zu haben, ist harte Arbeit”, sagte Neubauer am Samstag beim Katholikentag in Erfurt.

Besser als ein unbestimmtes Hoffen auf ferne Utopien sei es, Hoffnung in das eigene, konkrete Handeln zu setzen. “Wer sich selbst auf die Suche nach Hoffnung macht, glaubt noch an eine gute Zukunft. Und schlägt sich nicht auf die Seite der Zyniker oder derjenigen, die die Welt weiter aus Machtgier und Profitsucht ausbeuten.” Niemand könne ausblenden, dass der Kampf gegen den Klimawandel auch scheitern könne.

Neubauer sagte weiter, viele Menschen setzten ihre Hoffnung auf die Arbeit von Fridays for Future. “Das ehrt uns, aber letztlich ist es trügerisch und wenig nachhaltig, Hoffnung an jemanden abzugeben.”

Neubauer wandte sich gegen den Einwand, dass die deutsche Klimapolitik keine Bedeutung für weltweite Entwicklungen habe. “Bei internationalen Konferenzen und Gesprächen erlebe ich immer wieder, wie genau die deutschen Entwicklungen beobachtet werden”, so Neubauer. Wenn Deutschland nicht oder zu langsam handle, könnten andere Staaten das als Ausrede für eigene Untätigkeit anführen.