Die Lippische Landeskirche will mit einem Konsolidierungskonzept auf sinkende Einnahmen reagieren. Pro Jahr wird mit einem Rückgang an Kirchensteuereinnahmen von viereinhalb Prozent pro Jahr gerechnet, wie der neue Juristische Kirchenrat Martin Bock am Freitag vor der Landessynode in Lemgo sagte. Innerhalb von zehn Jahren sei das ein Rückgang von 37 Prozent.
Der Handlungsbedarf in der Landeskirche sei groß: „Die Strukturen, die in den zurückliegenden 70 Jahren aufgebaut wurden, wirken heute wie ein zu groß gewordener Mantel. Wir müssen beginnen, ihn kleiner zu schneidern“, sagte der Kirchenrat. Für das Jahr 2025 hat die Lippische Landeskirche noch mit 34 Millionen Euro geplant. Die Kirchensteuereinnahmen werden auf die Kirchengemeinden, die Pfarrstellen sowie auf die Landeskirche verteilt. Die Landessynode stimmte dem vorgelegten Konsolidierungskonzept ohne Gegenstimmen zu.
Das Detmolder Landeskirchenamt wurde beauftragt, zur Sommersynode im kommenden Jahr eine Planung über fünf Jahre vorzulegen. Grundsatz ist eine Verringerung des landeskirchlichen Haushaltsvolumens von drei Prozent pro Jahr. Neue Daueraufgaben sollen nur dann in die Haushaltsplanung übernommen werden, wenn dafür an anderer Stelle Ausgaben in entsprechender Höhe entfallen. Ab 2027 soll der Haushalt ohne Zuschüsse aus Rücklagen auskommen.
Ebenso soll der Haushalt für den Gemeindepfarrdienst, in den 30 Prozent der Kirchensteuereinnahmen fließen, spätestens im Haushaltsjahr 2027 ausgeglichen sein. Die Kirchengemeinden sollen die Planungen zur Konsolidierung in ihren Haushalten berücksichtigen. Der Haushalt für das kommende Jahr soll auf der Herbstsynode im November beschlossen werden.