Die Synode der Lippischen Landeskirche, die am Freitag und Samstag in Bad Salzuflen zusammenkommt, rückt die evangelischen Kitas und die Zukunft der Lippischen Landeskirche in den Mittelpunkt. Ein weiteres Thema werde unter anderem sexualisierte Gewalt sein, erklärte der Lippische Landessuperintendent Dietmar Arends am Montag in Detmold. Gewählt werden soll auch eine neue Juristische Kirchenrätin oder ein Juristischer Kirchenrat.
Der Januar sei auch für die Lippische Landeskirche eine Zäsur gewesen, sagte Arends. Ende Januar hatte ein unabhängiges Forscherteam die ForuM-Studie über sexualisierte Gewalt im Raum der evangelischen Kirche und der Diakonie veröffentlicht. Die Lippische Landeskirche hatte zudem zwei weitere Fälle öffentlich gemacht. Auf der Tagesordnung der Synode werde daher auch der Umgang der Landeskirche mit Aufarbeitung und Prävention Thema sein.
Unter dem Schwerpunktthema „Evangelische Kitas – Unsere Schätze“ soll es unter anderem um die Bedeutung als „kirchliche Orte“ gehen. Rund ein Drittel der Kindergärten und Kitas in Lippe seien in evangelischer Trägerschaft, erklärte der Synodenpräses Michael Keil. Am Samstag werden sich die knapp 60 Synodalen mit dem Zukunftsprozess „Kirche in Lippe – auf dem Weg bis 2030“ befassen. Im Frühjahr 2025 sollen dann auf einer „Zukunftssynode“ Erkenntnisse des Zukunftsprozesses gebündelt werden.
Zur Wahl für die Juristische Kirchenrätin oder den Juristischen Kirchenrat stellen sich Nadja Betke (45), Leiterin der Finanzabteilung im Detmolder Landeskirchenamt, sowie der westfälische Landeskirchenrat Martin Bock (48) und Tasso von der Burg (41), Jurist im Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Der amtierende Juristische Kirchenrat Arno Schilberg (63) tritt zum Ende des Jahres in den Ruhestand.
Auch die Lippische Landeskirche muss sich nach Worten Schilbergs mittelfristig wegen zurückgehenden Kirchensteuer-Einnahmen mit Einsparungen befassen. Aktuell würden die Kirchensteuer-Einnahmen rund zehn Prozent unter denen des Vorjahres liegen. Daher werde es im nächsten Haushalt voraussichtlich zu Kürzungen kommen müssen. Der Haushalt der Landeskirche wird auf der Herbstsynode im November beschlossen.
Die Landessynode ist das höchste Leitungsgremium der lippischen Kirche mit rund 136.000 Gemeindemitgliedern. Sie tagt regulär zweimal pro Jahr.