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Lippische Kirche besetzt neue Stabsstelle “Sexualisierte Gewalt”

Der Lemgoer Pfarrer Kai Mauritz wird in der Lippischen Landeskirche die neu geschaffene Stabsstelle „Sexualisierte Gewalt“ übernehmen. Der 56-jährige Theologe trete zum 1. September den Posten mit einem Dienstumfang von 75 Prozent an, teilte Landessuperintendent Dietmar Arends am Mittwoch in Detmold mit. Mauritz ist bereits seit drei Jahren als Beauftragter für die Prävention sexualisierter Gewalt in der lippischen Kirche tätig.

Im Januar hatte die sogenannte ForuM-Studie offengelegt, dass es in der evangelischen Kirche mehr Fälle von sexualisierter Gewalt gab, als bisher bekannt. Im Zuge der Aufarbeitung hatte die lippische Landeskirche zwei Fälle von sexualisierter Gewalt aus den 1970er bis 1990er Jahren öffentlich gemacht. Daraufhin hatten sich weitere Betroffene und Zeugen gemeldet, auch zu anderen Fällen. Die neue Stabsstelle soll zur weiteren Aufklärung beitragen.

„Die Aufarbeitung der Fälle hat für uns höchste Priorität“, betonte Arends. Mauritz bringe dafür die nötige Kompetenz und Erfahrung mit. So habe er in den vergangenen Jahren im Team mit drei Kolleginnen Mitarbeitende des Detmolder Landeskirchenamtes und der Kirchengemeinden nach dem Konzept „hinschauen-helfen-handeln“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie geschult sowie die Erstellung von Schutzkonzepten unterstützt. Mauritz verfüge zudem über Qualifikationen unter anderem als Traumafachberater, Supervisor und in der Fachberatung von Organisationen, in denen es zu Fällen sexualisierter Gewalt gekommen ist.