Die Linken-Fraktion im sachsen-anhaltischen Landtag hat die geplante Abschiebung eines 33-jährigen Gambiers scharf kritisiert. Die Ausweisung von Yerro Gaye aus der Abschiebehaft in Dresden müsse unverzüglich gestoppt werden, sagte der migrationspolitische Sprecher der Linken-Fraktion, Wulf Gallert, am Mittwoch in Magdeburg.
Der Mann aus Gambia lebt den Angaben zufolge seit 2019 in Deutschland, zuletzt im Landkreis Börde. Seit dem 30. September befindet er sich in Abschiebehaft in Dresden. Ein von Gayes Anwältin beantragtes Eilverfahren war am Montag vom Verwaltungsgericht Magdeburg abgelehnt worden.
Gallert kritisierte „widersprüchliche Angaben“ der Ausländerbehörde vor Gericht. Ein Unterstützerkreis habe das Vorgehen verurteilt und der Behörde vorgeworfen, „auf der Grundlage von falschen Tatsachen zu argumentieren, um Gaye ein Aufenthaltsrecht zu verweigern“, sagte der Linken-Politiker.
Nach Angaben der Linken ist Gaye im Landkreis Börde gut integriert und arbeitet bei einem regionalen Unternehmen. Seit 2023 habe er eine feste Beziehung mit einer französischen Staatsangehörigen und habe sich ehrenamtlich für Menschen in Not engagiert. „Die Entscheidung der Ausländerbehörde ist integrationsfeindlich“, kritisierte Gallert.