VonChristian Stäblein
Sonnenkollektoren, Fotovoltaikanlagen– man findet sie nicht selten auf Gemeindehausdächern. Eine faszinierende Technik. Licht speichern und als Strom und Wärme zum Einsatz bringen, wenn es gebraucht wird. Elektrophysikalisch ist die Sache hochkomplex, ich bewundere die Entwickler einer Kunst, die, obwohl es um Licht geht, über ganz dunkel wirkende Platten funktioniert. Energiepolitisch ist die Technik weitgehend Konsens. Theologisch auch. Sonnenkollektoren sind ein Weg, die Schöpfungsgaben Gottes gut zu nutzen. Lichtkollektoren – man findet sie überall in den Gemeindehäusern unserer Kirche. Menschen, die Licht sammeln, weil sie Kinder des Lichts Gottes sind. Und die dieses Licht weitergeben. Im Begleiten der neuen Flüchtlingsfamilie. Im Erzählen in der Bibelstunde. Im Blasen im Posaunenkreis auf dem Sommerfest. Früchte des Lichts. Christen sind wie Lichtkollektoren Gottes. Die sich selbst nicht immer leuchtend fühlen, innerlich ist da manches Mal das Gefühl der dunklen Platte. Nun, bevor der Vergleich schief wird und entgleitet: Glauben ist keine Frage von Speichertechnik. Gott scheint durch uns, macht es hell, gerade auch da, wo es dunkel war – und nicht selten gegen den Augenschein, wunderbar hell.
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