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Leitfaden zu antijüdischer Kunst an Kirchen in NRW herausgegeben

Ein neuer Leitfaden will dabei helfen, antijüdische Kunst in Kirchen kritisch zu hinterfragen und sensibel damit umzugehen. Demnach ist nicht jede Darstellung von Jüdinnen und Juden direkt antijüdisch.

Die katholischen Bistümer und evangelischen Landeskirchen in NRW haben einen Leitfaden zum Umgang mit antijüdischer Kunst herausgegeben. Der 40-seitige Text solle Verantwortlichen vor Ort helfen, antijüdische Darstellungen an und in den Kirchen wahrzunehmen und aufmerksam mit ihnen umzugehen, wie die sieben kirchlichen Verwaltungsgebiete am Donnerstag mitteilten. Dafür bietet die Arbeitshilfe ausdrücklich die Unterstützung von Jüdinnen und Juden und Personen, die für Kunst und Denkmalpflege zuständig sind, an, wie es hieß.

Laut Mitteilung ist nicht jede Darstellung von Jüdinnen und Juden direkt antijüdisch. An vielen Stellen habe sie zunächst nur dazu gedient, diese als Vertreter des Alten Testaments zu kennzeichnen. Einige Darstellungen des Judentums in und an evangelischen und katholischen Kirchengebäuden entfalteten aber bis heute eine verletzende und herabwürdigende Botschaft und Wirkung.

“Wir werden uns zunehmend bewusst, dass der christliche Antijudaismus dem modernen Antisemitismus einen fruchtbaren Boden bereitet hat”, erklärten die Beteiligten gemeinsam. “Wir wollen dazu ermutigen, vor Ort bewusst und gut begründet mit den Objekten umzugehen und Verantwortung zu übernehmen.”