Die Osterbotschaft von der Auferstehung befreit nach den Worten des Bremer leitenden evangelischen Theologen Bernd Kuschnerus die Menschen aus ihrer Selbstbezogenheit und ermutigt sie zum Engagement für ihre Mitmenschen. „Ostern bedeutet, dass wir zur Hoffnung belebt werden“, sagte Kuschnerus am Ostersonntag in seiner Predigt in der Bremer Melanchthonkirche. „Wir werden befreit aus unserer Verschlossenheit und Verwirrung. Unser Blick wird geöffnet für den Nächsten. Denn jeder Mensch ist bei Gott unendlich wichtig.“
Christen könnten deshalb „nicht kaltherzig an anderen Menschen vorbeigehen und den Egoismus an die erste Stelle setzen“, betonte Kuschnerus laut Redemanuskript. „Wir sollten darauf gefasst sein, dass wir in den anderen Menschen auf Christus treffen“, sagte er. „Ostern bedeutet, wir können ausprobieren, was es heißen kann, als Gottes Kinder einander beizustehen und menschlich miteinander zu leben.“
Christus spreche jede Person mit ihrem Namen und in ihrer unvergleichlichen Besonderheit an, führte Kuschnerus aus. Das gelte für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft und allen kulturellen, geschlechtlichen oder religiösen Prägungen. „Was für eine farbenfrohe und freie Gemeinschaft entsteht aus diesen unverwechselbaren Menschen, die sich von Christus angesprochen fühlen“, sagte der Theologe. „Diese Gemeinschaft behält ihre Weite, wo wir Jesus nicht jeweils allein für uns reklamieren, Überlegenheitsgefühle gegenüber anderen verabschieden und ihn nicht wie eine Beute festhalten.“
Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Mitte des christlichen Glaubens: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz.