Den Blick fest auf sein Smartphone gerichtet, läuft der junge Mann schnurstracks gegen den Laternenpfahl. Andere, die ungeachtet aller Warnungen ähnlich unterwegs sind, finden sich schon mal eingeklemmt in der Straßenbahntür wieder, testen unfreiwillig die Dichte einer auf ihrem Weg urplötzlich quer stehenden Hecke oder – auch schon passiert – die Dichte des Mobilgerätgehäuses, wenn sie nach überstolperter Einfassung unversehens in Gewässern städtischer Springbrunnenanlagen landen.
Mit den Tücken infolge falschen Umgangs mit einem anderen mobilen „Leit-Medium“ unserer Tage, dem Navigationsgerät, machte jetzt eine Mittvierzigerin Bekanntschaft. Offensichtlich ähnlich scheuklappenmobil wie vorgenannte Smartphone-Jünger tourte sie mit ihrem Auto durch die City einer norddeutschen Großstadt.
Das Malheur nahm seinen Lauf, als die Dame unter Missachtung veränderter äußerer Realitäten der Wegweisung „Jetzt rechts abbiegen“ ihres elektronischen Helfers folgte und von der Haupt- in eine Neben„straße“ abbog. Nur dass diese, anders als es vielleicht mal war, etwas hatte, was – Hopp… oppa… lala… – Straßen erfahrungsgemäß nicht haben, nicht einmal Nebenstraßen: Stufen nämlich. Treppenstufen.
Auf der vierten angelangt, nun bar ihrer Scheuklappen, erkannte sie, in welch verfahrene Situation sie sich gebracht hatte. Erst der Abschleppdienst vermochte sie wieder auf den rechten Weg zu bringen.
Doch nicht nur moderne, auch traditionelle Leit-Medien – und das ist für die Christenheit die Bibel – können bei falschem Umgang irreleiten, etwa wenn Scheuklappen die Vor-, Neben- und Rücksicht einschränken.
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