Ein generelles Handyverbot an Schulen hält der Lehrerverband VBE zwar nicht für sinnvoll. Forderungen an die Politik, um das Thema anzugehen, hat die Pädagogengewerkschaft aber dennoch.
Ein generelles Handyverbot an Schulen ist aus Sicht des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) nicht zielführend. Damit würde man den unterschiedlichen Voraussetzungen vor Ort nicht gerecht werden, sagte der VBE-Vorsitzende Gerhard Brand am Freitag. “Wenn ein Verkehrsverbund nur noch digitale Tickets ausgibt, der Stundenplan über eine App abgerufen werden muss und die Ausstattung mit digitalen Endgeräten nicht abgeschlossen ist, ist ein plakativ ausgerufenes Handyverbot Makulatur.”
Von der Politik forderte Brand dennoch, dass sie für Schulen die notwendigen Rahmenbedingungen schaffe, selbstständig darüber entscheiden zu können, ob und wie private Handys in der Schule genutzt werden dürften. “Es muss verhindert werden, dass die Vorgaben der Politik den Unmut von Eltern und Schülerinnen und Schülern provozieren und Lehrkräfte durch Konflikte in Gefahr gebracht werden.” Probleme – wie der übermäßige Konsum von Handymedien gerade bei jungen Menschen – könnten zudem nicht alleine an den Schulen gelöst werden.
Brand äußerte sich den Angaben zufolge am Rande der Bundesvorstandssitzung mit den Vorsitzenden der 16 Landesverbände.
Zuletzt hatte Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) ein generelles Verbot für private Handys an Schulen ins Gespräch gebracht. In einzelnen Bundesländern wird ebenfalls darüber beraten. Das Saarland etwa hat bereits ein gesetzliches Handyverbot an Grundschulen angekündigt.