Das Kultusministerium hat auf die Kritik der Lehramtsstudierenden an der Lehrkräfte-Ausbildung reagiert. Man kenne wegen der „vielen Kontakte zu Schulen, Studierenden, Referendarinnen und Referendaren sowie Junglehrkräften“ die Herausforderungen und auch die Kritik an der Lehrerbildung, sagte eine Ministeriumssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. „Wo immer möglich und sinnvoll, setzen wir uns für Verbesserungen ein“, um die Attraktivität des Lehrerberufs hochzuhalten.
Gemeinsam mit dem für die universitäre Lehrkräfte-Ausbildung zuständigem Wissenschaftsministerium habe man deshalb bereits diesen Sommer eine Expertenkommission ins Leben gerufen. Diese arbeite „genau an den Punkten, die oft kritisiert werden“, sagte die Sprecherin. Das alles sei auch im Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freien Wählern festgehalten. Die Lehrkräfte-Ausbildung soll attraktiver gestaltet, die Praxisphasen intensiviert, die Flexibilität im Lehramtsstudium ausgebaut und der Inklusionsgedanke gestärkt werden.
Damit die Anliegen der Studierenden an zentraler Stelle Berücksichtigung fänden, ist auch ein Vertreter der Bayerischen Landesstudierendenvertretung Mitglied der Expertenkommission. Neben dieser studentischen Beteiligung sind im Gremium auch Vertreterinnen und Vertreter der Schulpraxis und der Hochschulen sowie eine Expertin aus dem Bereich der Bildungsverläufe vertreten. Sobald die Ergebnisse der Expertenkommission vorliegen, würden sie bewertet und anschließend „weiter in der Schulfamilie diskutiert“, hieß es weiter.
Die bayerische Lehramtsstudierendenvertretung hatte zwischen dem 28. Oktober und 20. November knapp 3.000 Lehramtsstudierende in ganz Bayern beim „Stimmungsbild Lehramt in Bayern“ befragt. Die Ergebnisse waren wenig schmeichelhaft. Nur 20 Prozent der Befragten bewertete die Praktikumsstruktur als sinnvoll und praxisnah, mehr als die Hälfte kritisierte überarbeitete Praktikumslehrkräfte und teils fachfremde Dozentinnen und Dozenten. Jeder Dritte überlege, sein Studium in Bayern abzubrechen und anderswo fortzusetzen.(00/4048/12.12.2023)