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Lebenshilfe nach der Haft

Netzwerk in Lippe unterstützt ältere Haftentlassene

DETMOLD – Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Detmold, die diakonische Stiftung „Herberge zur Heimat“, die Lippische Landeskirche und der Freundeskreis Gefängnisseelsorge haben ein Konzept zur Wiedereingliederung älterer Haftentlassener in die Gesellschaft vereinbart. Dazu hat die „Herberge zur Heimat“ eine Wohnung gemietet, in die in Kürze zwei über 60-jährige Männer einziehen werden. Das Projekt besitzt für Nordrhein-Westfalen Modellcharakter.
Kirchenrat Tobias Treseler bewertete die jetzt vereinbarte Zusammenarbeit als ein Angebot, das der „Würde des Einzelnen“ entspreche. Es sei ein „Ausdruck christlicher Nächstenliebe“. Das Projekt unterstütze die ehemaligen Inhaftierten auch nach ihrer Entlassung darin, wieder Tritt zu fassen. Dazu sei nun ein „gutes Netzwerk“ entstanden, das aus den Partnern JVA, Herberge zur Heimat, Gefängnisseelsorge und Ehrenamtlichen bestehe.
Verurteilte, die längere Haftstrafen abgebüßt haben, hätten es bei der Wohnungssuche sowohl auf dem freien Markt als auch in einem Seniorenheim schwer, erläuterte JVA-Direktor Oliver Burlage. Matthias Neuper, Leiter der „Herberge zur Heimat“, verwies zudem auf die allgemeinen Probleme, sich wieder an ein möglichst eigenverantwortliches Leben in Freiheit zu gewöhnen. UK