Artikel teilen:

Langener Wissenschaftspreis für Daniel Kirschenbaum

Dem Forscher Daniel Kirschenbaum ist es erstmals gelungen, die zeitliche Abfolge der Immunreaktion in bösartigen Hirntumoren zu rekonstruieren. Dafür verleiht ihm das Paul-Ehrlich-Institut zusammen mit der Stadt Langen (Kreis Offenbach) und der Stadtwerke Langen GmbH den mit 15.000 Euro dotierten Langener Wissenschaftspreis, teilte das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) am Montag in Heidelberg mit. Kirschenbaum leitet seit Anfang 2025 eine DKFZ-Nachwuchsgruppe.

Bei vielen Krebserkrankungen beobachten Forscher den Angaben zufolge, dass Immunzellen den Krebs nicht abwehren, sondern mit der Zeit zu Komplizen des Tumors werden. Wie es zu solchen Veränderungen des Immunsystems kommt, wird bereits seit langem untersucht. Doch bisher gab es nur Momentaufnahmen des Zellzustands. Kirschenbaum hat gemeinsam mit seinen Kollegen vom „Weizmann Institut of Science“ in Israel eine Lösung gefunden, die Aktivität einzelner Zellen im Körper erstmals über die Zeit hinweg zu verfolgen.

Dies macht es möglich, Zellveränderungen in Echtzeit zu beobachten und zu verstehen, wie Immunzellen im Verlauf von Krankheiten reagieren. Die Ergebnisse bieten einen Ansatz für weitere Untersuchungen, um die Entwicklung zielgerichteter Immuntherapien gegen bislang therapieresistente Tumorarten wie das Glioblastom voranzutreiben.

Der Langener Wissenschaftspreis würdigt seit 1993 besondere Leistungen von Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Gesundheitsforschung. Die Auszeichnung erinnert an den Mediziner Paul Ehrlich (1854-1915), Begründer der Chemotherapie und Mitbegründer der Immunologie. 1908 erhielt er den Nobelpreis.