Erinnern im Land der Täter – die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem plant ein Bildungszentrum in Deutschland. Der Präsident des nordrhein-westfälischen Landtags unterstützt das Vorhaben. Doch es gibt Konkurrenz.
Der Präsident des nordhrein-westfälischen Landtags, André Kuper, will die geplante Außenstelle von Yad Vashem nach NRW holen. “Wir haben von dem Vorhaben gehört, eine Außenstelle von Yad Vashem in Deutschland, im Land der Täter, zu errichten. Wir begrüßen und unterstützen als Landtag Nordrhein-Westfalen dieses Vorhaben und sind bereit, konkret bei der Umsetzung mitzuwirken”, sagte er bei einem Besuch der Holocaust-Gedänkstätte in Jerusalem.
Kuper reist derzeit mit einer Delegation durch Israel und die palästinensischen Gebiete. Bei einem Treffen mit dem israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog lud er diesen ein, vor dem Landtag in Düsseldorf zu sprechen.
Yad Vashem in Jerusalem ist die größte Holocaust-Gedenkstätte der Welt. Als Außenstelle soll ein Yad-Vashem-Bildungszentrum in Deutschland entstehen – entweder in Bayern, NRW oder Sachsen. Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle hatte Ende September bereits das Interesse an so einer Einrichtung in Bayern unterstrichen. “Wir werden uns mit all unseren Möglichkeiten dafür einsetzen”, sagte er der “Augsburger Allgemeinen”.