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Landesweite Proteste in Nigeria – Tränengas und Repressionen

Überall in Nigeria haben junge Menschen den Alltag lahm gelegt. Sie sind wütend über hohe Preise und die schlechte Sicherheitslage im Land.

In Nigeria haben Sicherheitskräfte bei landesweiten Protesten gegen die Regierung Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt. Vereinzelt berichteten nigerianische Zeitungen am Donnerstagnachmittag außerdem, dass bis zu sechs Personen erschossen wurden. Offiziell bestätigt ist das nicht. Den Berichten zufolge wurden außerdem mehrere Menschen verhaftet.

In verschiedenen Großstädten des Landes finden seit dem Donnerstagmorgen unter dem Hashtag #EndbadGovernanceinNigeria Proteste statt. Sie richten sich gegen die Regierung von Präsident Bola Tinubu, der seit 2023 an der Macht ist. Die überwiegend jungen Demonstranten kritisieren hohe Lebenshaltungskosten wie etwa Preise für Benzin. Nachdem vergangenes Jahr die Kraftstoff-Subventionen abgeschafft worden waren, verdreifachte sich der Preis pro Liter.

Kritisiert wird auch die Sicherheitslage im Land, in dem rund 230 Millionen Menschen leben. Überall im Land kommt es beispielsweise zu Entführungen, mit denen Lösegeld erpresst wird. Auch verübt die islamistische Terrorgruppe Boko Haram vorwiegend im Nordosten weiterhin Anschläge. Erst am Mittwochabend wurden laut Tageszeitung “Vanguard” 19 Menschen im Bundesstaat Borno ermordet.

Die Proteste sollen fortgesetzt werden. Einen Anführer gibt es nicht. Stattdessen finden sie landesweit statt. Besonders ist, dass sich ihnen Menschen unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit und Religion anschließen.