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Landesverband Lippe vergibt Stipendium an südkoreanische Künstlerin

Das vom Landesverband Lippe vergebene Schwalenberg-Stipendium geht in diesem Jahr an die Künstlerin Eunjeong Kim aus Südkorea. Ab dem 1. Mai wird sie für sechs Monate im Künstlerhaus der Stadt Schieder-Schwalenberg leben und arbeiten, wie der Verband am Donnerstag in Lemgo mitteilte. Über 50 internationale Künstlerinnen und Künstler hatten sich demnach für das Schwalenberg-Stipendium 2025 beworben. Eunjeong Kim überzeugte die neunköpfige Jury durch ihre faszinierende Verbindung von analoger Malerei und digitaler Kunst wie Augmented Reality (AR – erweiterte Realität) und Virtual Reality (VR), wie es hieß.

In ihren Werken erforsche die Künstlerin, die 2017 zum Studium nach Deutschland kam, die räumliche Wahrnehmung und ihre Grenzen, hieß es weiter. Eunjeong Kim vereine dabei klassisches malerisches Können mit einer virtuellen Fantasiewelt, die sie am Computer mit 3D-Programmen erzeugt. In der per Smartphone abrufbaren digitalen Kopie verwandelten sich ihre oft großformatigen, farbstarken, abstrakten Gemälde in dreidimensionale Welten, in denen ihre gemalten Bildobjekte zu schweben scheinen.

Während des sechsmonatigen Stipendiums möchte sich Eunjeong Kim nach eigenen Angaben auf die großformatige Malerei konzentrieren und erkunden, wie sich die „Immersivität“ virtueller Räume auf die physische Erfahrung von analogen Bildern übertragen lässt. Außerdem plant sie in Schieder-Schwalenberg eine großformatige Installation mit aufblasbaren, bis zu vier Meter hohen Luftballons, bei der Erweiterte Realität (XR) zum Einsatz kommen soll. Zum Abschluss ihres Stipendiums zeigt die Künstlerin im Oktober ihre entstandenen Arbeiten in einer Ausstellung im Robert Koepke Haus in Schwalenberg.

Die 1990 in Südkorea geborene Eunjeong Kim lebt mittlerweile als frei schaffende Künstlerin in Duisburg. Sie studierte zunächst an der Hong-ik Universität in Seoul Malerei (Abschluss 2014) und wechselte dann an die Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig (HBK). Dort machte sie 2022 ihr Diplom mit Auszeichnung, 2023 war sie Meisterschülerin bei dem Münchner Künstler Wolfgang Ellenrieder, der die Professur für Malerei an der HBK innehat. Die Südkoreanerin war unter anderem „Artist in Residence“ der Künstlerhäuser Worpswede bei Bremen (2024) und hat am Förderprogramm „150 Jahre Villa Hügel – 150 Projekte für das Ruhrgebiet“ der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung (2024/25) teilgenommen.