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Landesposaunentag geht mit Großkonzert und Ministerpräsident zu Ende

Mit einem großen Freiluftkonzert ist der 50. Württembergische Landesposaunentag am Sonntag in Ulm zu Ende gegangen. Vor den mehr als 6.500 Bläserinnen und Bläsern, die den gesamten Münsterplatz füllten, sagte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), dass aus den einzelnen Posaunenchören eine Massenbewegung geworden sei. Die Posaunenchöre übersetzten Worte in Musik, verbreiteten so die christliche Botschaft und schenkten vielen Menschen Freude, sagte Kretschmann, der selbst „viele Jahre“ Posaune gespielt habe.

Im Rahmen des Jubiläums-Posaunentages legten mehr 7.000 Musikerinnen und Musiker am Wochenende einen dichten Klangteppich über die gesamte Ulmer Innenstadt: Bläserensembles spielten auf öffentlichen Plätzen, in Kirchen, auf einer Donauwiese, dem Ulmer Congress Centrum und passend zur Hitze sogar mit Badehose in einem Freibad. Die Musikauswahl spiegelte die letzten 50 Jahre und reichte von traditionellen Chorälen bis hin zu Pop und modernen Kompositionen.

Außerdem standen Gottesdienste, Diskussionsveranstaltungen, Führungen und Workshops auf dem Programm des Bläserfestivals, das seit 1946 alle zwei Jahre in Ulm stattfindet. Die Landesposaunentage sind ein musikalischer Höhepunkt für die 650 evangelischen Posaunenchöre, in denen rund 16.500 Frauen und Männer musizieren.

Über die musikalischen Darbietungen hinaus sollte vom Landesposaunentag aber auch eine Botschaft für Zusammenhalt und die Überwindung gesellschaftlicher Gräben gehen. Wie der Ulmer Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) bereits bei der Eröffnung des Festivals hervorhob, verbindet Musik Menschen unterschiedlichen Alters und Herkunft und ist deshalb ein „hörbares Zeichen“ für den Zusammenhalt der Gesellschaft, für Frieden und Demokratie.

Der Leiter des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (EJW), Cornelius Kuttler, ergänzte auf einer Pressekonferenz, dass die Arbeit der Posaunenchöre auf „Mut statt Resignation“ und ein Miteinander unterschiedlicher Menschen ausgerichtet sei. In den Posaunenchören, die unter dem Dach des EJW organisiert sind, spielten Menschen aller Altersstufen und verschiedener Frömmigkeitsrichtungen.

Der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl sagte in einem historischen Rückblick, dass bereits der erste Landesposaunentag 1946 in Ulm nach NS-Zeit und Krieg ein „Weckruf“ und ein Aufbruch in eine friedliche Zukunft gewesen sei.

Der nächste Landesposaunentag wird am 26. und 27. Juni 2027 über die Bühne gehen – im Rahmen der 650-Jahr-Feier des Ulmer Münsters. Für diese größte protestantische Kirche in Deutschland wurde 1377 der Grundstein gelegt. (1550/29.06.2025)