Artikel teilen:

Landeskirche warnt vor Diskriminierung und Verfolgung von Christen

Auf die dramatische Lage verfolgter und diskriminierter Christen in zahlreichen Ländern der Welt hat die Kirchenrätin für Mission, Ökumene und Entwicklung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Christine Keim, am Freitag vor der in Stuttgart tagenden Landessynode aufmerksam gemacht. Exemplarisch schilderte sie die Situation in Syrien, Kolumbien, Nigeria und Pakistan. In Syrien ist die Zukunft der Christen nach dem Sturz des Assad-Regimes laut Keim ungewisser denn je. Die Macht islamistischer Gruppen gefährde religiöse Minderheiten existenziell. Der Primas der armenisch-orthodoxen Diözese in Damaskus, Bischof Armash Nalbandian, habe davor gewarnt, die christliche Präsenz im Nahen Osten könne bald enden, wenn internationale Unterstützungszusagen ausblieben. Keim rief dazu auf, die verbliebenen Gemeinden gezielt zu stärken und Projekte etwa in der Bildungsarbeit zu fördern.

In Kolumbien seien Pfarrer und kirchliche Mitarbeiter vor allem in Konfliktgebieten Ziel von Entführungen und Erpressungen durch Guerilla- und Drogenmilizen. Die kirchliche Arbeit für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit gerate dadurch zunehmend in Gefahr. Ähnliches gelte für Nigeria, wo islamistische Gruppen wie Boko Haram und dschihadistische Fulani-Milizen christliche Dörfer angreifen. Hinter religiösen Parolen stünden oft Konflikte um Land, Wasser und ökonomische Macht, betonte Keim. Für Pakistan schilderte sie, wie das sogenannte Blasphemiegesetz missbraucht werde, um Angehörige religiöser Minderheiten einzuschüchtern. Christen und Hindus würden gesellschaftlich benachteiligt und politisch ausgegrenzt. (2120/24.10.2025)