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Landeskirche entscheidet: Wildbad Rothenburg wird geschlossen

Seit Jahren wird darüber diskutiert, nun ist es entschieden: Die Landeskirche konzentriert die jährlichen Zuschüsse für die kirchlichen Tagungs- und Gästehäuser auf weniger Einrichtungen als bislang. Fest steht einem dreiseitigen Papier der bayerischen Kirchenleitung zufolge, dass das Wildbad Rothenburg „zeitnah geschlossen und verkauft“ werden soll. Die Mitarbeitenden seien bereits am Dienstag darüber informiert worden. Eine Bestandsgarantie bis 2030 erhalten fünf Tagungs- und Gästehäuser. Die Entscheidung fußt auf einer Analyse zweier externer Gutachter anhand eines Kriterienkatalogs.

Sicher weiter auf der finanziellen Zuwendungsliste der Landeskirche stehen demnach folgende fünf Häuser: die Evangelischen Bildungszentren (EBZ) Pappenheim und Bad Alexandersband, das evangelische Kloster der Frauen-Communität Casteller Ring (CCR) auf dem unterfränkischen Schwanberg, zudem die erst vor kurzem nach grundlegender Sanierung wieder eingeweihte Evangelische Jugendbildungsstätte Neukirchen bei Coburg und das Gästehaus der Communität Christusbruderschaft Selbitz in Oberfranken. „Diese fünf Häuser haben in der Nutzwertanalyse besonders gut abgeschnitten“ – inhaltlich, betriebswirtschaftlich und baulich.

Eng wird es auch für andere, teilweise auch überregional sehr profilierte Häuser: Das EBZ am Hesselberg dürfte eigentlich „in zwei bis drei Jahren nicht mehr gefördert werden“, heißt es in dem Papier. Wegen seiner überregionalen Bedeutung bekommt es aber noch eine Chance, bis 2030 weitere Prüfaufträge zu bestehen. Ähnliches gilt für das Schloss Tutzing am Starnberger See, Heimat der Evangelischen Akademie. Spätestens ab 2030 sollen die „räumlichen Kapazitäten des Areals effizienter und inhaltlich breiter“ genutzt werden. Zugleich soll der kirchliche Zuschuss pro Jahr „zeitnah spürbar“ reduziert werden.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) macht beim Thema Tagungshäuser somit ernst: Seit Jahren wird über die Vielzahl der Häuser und die teils geringe Wirtschaftlichkeit diskutiert. Die Zuschüsse, die aktuell bei neun Millionen Euro jährlich liegen, sollen auf diesem Niveau eingefroren und künftig auf weniger Häuser verteilt werden, damit der Anteil für die einzelnen Einrichtungen größer wird und Kostensteigerungen beispielsweise bei Löhnen aufgefangen werden können. (00/3823/26.11.2023)