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Landeskirche Baden beschließt Doppelhaushalt und Sparkurs

Die evangelische Landeskirche Baden hat einen Doppelhaushalt verabschiedet. Der Etat sieht Ausgaben in Höhe von 505 Millionen Euro für 2024 und 520 Millionen Euro für 2025 vor, wie die Landeskirche am Donnerstag zum Abschluss ihrer Herbstsynode in Bad Herrenalb mitteilte. Zur badischen Landeskirche gehören rund eine Million Christinnen und Christen.

Die prognostizierten Kirchensteuereinnahmen liegen 2024 bei 366 Millionen und 2025 bei 378 Millionen Euro. Um den Haushalt auszugleichen, greift die Kirche auf Rücklagen in Höhe von zehn Millionen Euro im kommenden Jahr und zwölf Millionen Euro in 2025 zurück.

Knapp 30 Prozent des Etats fließen in die Arbeit der Kirchengemeinden, 19 Prozent in Bildung. Finanziell belastet wird die kirchliche Arbeit durch Inflation, steigende Kosten und hohe Ausgaben für Personal.

Wegen der erwarteten Rückgänge bei den Kirchensteuern sehen die Planungen vor, den Etat bis 2032 im Vergleich zu 2020 um 20 Prozent zu kürzen. Damit verbunden ist ein schrittweiser Stellenabbau. Alle Bereiche müssen Sparvorschläge (“Einsparpfade”) vorlegen. Geplant ist auch eine engere Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche in Württemberg, um Kosten zu senken.

Zugleich wendet die Kirche jährlich 1,2 Millionen Euro auf, um innovative Arbeitsfelder zu erproben. Einen Sonderetat gibt es auch für Klimaschutz – etwa für die Sanierung von Kirchengebäuden. Die Kirche will sich von zahlreichen, nicht benötigten Kirchengebäuden trennen.

Landesbischöfin Heike Springhart sagte bei der Synode, es brauche schnelle Antworten auf die Grundsatzfrage, wo und wie Kirche künftig aktiv sein wolle. “Von dieser Vision leiten sich dann in einem zweiten Schritt die Finanzentscheidungen ab.” Die Sparentscheidungen würden nicht von oben angeordnet, sondern von den Kirchenmitgliedern erarbeitet und von der Synode beschlossen. Über die künftigen Schwerpunkte solle in den kommenden Monaten diskutiert und entschieden werden.