Artikel teilen:

Landeselternrat sieht Inklusion an Schulen in Gefahr

Um die Inklusion an Niedersachsens Schulen zu verbessern, fordert der Landeselternrat eine deutliche Stärkung der berufsbegleitenden Qualifizierung Sonderpädagogik für Lehrkräfte. „In Niedersachsen gibt es seit Einführung der inklusiven Schule einen erheblichen Mangel an Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen, sodass die inklusiven Schulen unter einem erheblichen Fachkräftemangel leiden“, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des Landeselternrates. Trotz dieses seit Langem bestehenden Defizits unternehme die rot-grüne Landesregierung zu wenig, um es zu beheben.

Zunächst habe das Kultusministerium 2019 die berufsbegleitende Qualifizierung Sonderpädagogik ganz abgeschafft, das amtierende rot-grüne Kabinett habe sie 2024 wieder aufgelegt – allerdings in verkürzter Form und nur mit der Hälfte der ursprünglichen Ausbildungsplätze. Dies sei angesichts des „hohen Mangels an sonderpädagogischer Fachlichkeit“ vollkommen unverständlich. „Wir fordern die Landesregierung auf, den Ausverkauf der sonderpädagogischen Fachlichkeit zu beenden und die berufsbegleitenden Qualifizierungsmaßnahmen für den Fachbereich Sonderpädagogik zu verstetigen und die Anzahl der Plätze zu erhöhen“, betonte Elternrats-Vorsitzende Miriam Kaschel.

Zudem fordert der Landeselternrat, die Lehrstühle „Inklusive Schulentwicklung“ und „Sozial-/Sonderpädagogik in der beruflichen Bildung“ an der Leibniz Universität in Hannover zu erhalten. Beide Studienbereiche liefen nach aktueller Planung aus und nähmen keine neuen Studierenden mehr an. Dies bedeute, dass es künftig keine Ausbildung von Lehrkräften für ein inklusives Schulsystem und keine wissenschaftliche Begleitung der Inklusion in Hannover geben werde.