Bayerns evangelischer Landesbischof Kopp warnt vor der AfD. Wer diese Partei wählt, dürfte am Ende überrascht sein, dass im Fokus nicht Menschen stünden, die wenig haben, sondern die, “die jetzt schon viel haben”.
Nach den Worten von Bayerns evangelischem Landesbischof Christian Kopp erwarten die Bürgerinnen und Bürger von der Politik gute und für ihren Alltag hilfreiche Lösungen. Weil es im Moment zu wenig davon gebe, hätten die extremistischen Parteien sehr viel Zulauf, sagte Kopp der Mediengruppe Bayern (Mittwoch). Ändere sich dies, sei er überzeugt, dass die Zahl der AfD-Wähler wieder zurückgehen werde.
Der Erfolg der AfD liege im ersten Wort “Alternative”, gab der Landesbischof zu bedenken. Doch: “Wer kennt das Programm der AfD für Deutschland? Ich kenne es. Wenn das Wirklichkeit wird, dann werden die Menschen, die am Sonntag diese Partei wählen sich überrascht sehen. Denn da werden nicht die Menschen, die wenig haben, im Fokus stehen, sondern die, die jetzt schon viel haben.”
In seiner Funktion als Sprecher des Bayerischen Bündnisses für Toleranz wies Kopp zudem auf Folgendes hin: “Wenn man jetzt sieht, wie Rechtsextremisten und Antisemiten auf einmal Dinge öffentlich sagen, bei denen jahrzehntelang klar war, dass sie in Deutschland kein Thema mehr sein würden, dann ist jeder, der in diesen Moment nicht besorgt ist, nicht ganz bei der Sache.” Und: “Wir sollten alle die stärken, die sich in ihrem politischen Handeln für Demokratie, Menschenwürde und Nächstenliebe einsetzen.”
Grundsätzlich sei er bei Wortmeldungen zur Tagespolitik zurückhaltend, räumte der Landesbischof ein. Aber von der Jesusbotschaft her kommend habe die Kirche einen Auftrag: “Wir werden unsere Grundhaltungen, wie Respekt vor dem Menschen, vor jedem Leben, überhaupt das Thema Leben und Menschenwürde nie aufgeben.”