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Landesbischof Kopp über Trauer: “Sage niemand, wird schon wieder”

Trauer braucht laut dem bayerischen Landesbischof Christian Kopp Ausdruck und Zeit. „Der Totensonntag ist ein Erinnerungstag“, sagte der Theologe am Sonntagabend in der Amberger Paulanerkirche im Gottesdienst zum Auftakt der Herbsttagung der Landessynode. Man erinnere sich an die Bekannten und die Unbekannten. „Trauer empfindet jede und jeder von uns sehr unterschiedlich“, erläuterte Kopp. Aber eines, das brauche niemand, der Trauer empfinde. Jemanden, der sagt: „Ach, komm, wird schon wieder.“

Für viele Menschen sei beispielsweise die Idee vom schützenden Engel tröstlich. „Da gibt es irgendwo Boten Gottes. Heilige Wesen, die sich einsetzen. Für Dich. Für mich“, erläuterte Kopp. So werde etwa Engel Michael in der christlichen Bildsprache immer mit einem Schwert dargestellt, mit dem er Ungünstiges abwehrt. „Dieser Blick auf das, was rettet, was tröstet, was hilft, ist so wichtig in trostlosen Zeiten.“ Er habe „schon zahllose Engel“ erlebt: „In der Kirche. In der Kneipe. Menschen, die mich aus meine Gedanken gerissen habe.“

Mit dem Totensonntag endet das Kirchenjahr. Das neue Kirchenjahr beginnt jeweils eine Woche später, am ersten Adventssonntag. (00//26.11.2023)