Artikel teilen:

Landesbischof: Karfreitag ist Tag der Extreme

Der Karfreitag ist laut dem bayerischen evangelischen Landesbischof Christian Kopp ein Tag der Extreme. „Aus einer Mordgeschichte wird eine Erzählung der Liebe und Hoffnung“, sagte Kopp in seiner Karfreitagspredigt in der Münchner Matthäuskirche laut Manuskript. Am Karfreitag erinnern Christen in aller Welt an Jesus, der gekreuzigt wurde und laut biblischer Überlieferung am dritten Tage von den Toten auferstanden ist.

„Am Karfreitag bringen wir das Leid der Menschen in der Welt vor Gott“, sagte Kopp weiter. „Im Sudan. In den Slums von Südamerika. Afrika. Die Menschen in Europa, die in Armut leben. Ich schaue nach Kiew oder nach Kursk oder nach Charkiw.“ Wie könne so viel Aggression und Hass sein, fragte Kopp.

Er erinnerte auch an die Menschen im Gaza-Krieg: „Die Geiseln in den Tunneln der Hamas, voller Angst, unsicher, verzweifelt“. Er kritisierte in dem Zusammenhang auch die israelische Regierung, die unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu „konsequent alles Leben in Gaza vertreiben will“ und damit unendliches Leid anrichte: „Wie irre muss man sein, um über eine neue Riviera in Gaza nachzudenken? Oh Gott, oh Gott.“

Der Karfreitag sei für ihn ein Tag der Vergewisserung und des Trostes, sagte Kopp weiter. „Ich erinnere mich an das große Leid. Und lasse mich stärken.“ Denn das Dunkel werde nicht für immer bleibe, die Liebe komme hinein: „Gott gibt uns die Kraft, auf den Tod zu schauen.“ Das sei die Karfreitags-Hoffnung. „Das Leben hat mehr Kraft als der Tod.“ Nach Karfreitag werde der Ostertag kommen – also die Auferstehung Jesu. (1327/18.04.2025)