Die Hilfe nach der Katastrophe kommt langsam in Gang. Transport- und Kommunikationswege sind zerstört. Dass das südostasiatische Land von Konflikten und Vertreibung gezeichnet ist, macht die Situation noch schwieriger.
Drei Tage nach dem Erdbeben in Myanmar ist das ganze Ausmaß der Katastrophe weiter unklar. Krankenhäuser in den betroffenen Regionen seien überlastet und die Kommunikations- und Transportwege vielfach unterbrochen, teilte ein Vertreter des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten am Montag in Yangon mit. Man sei noch dabei, in Abstimmung mit UN-Organisationen, humanitären Partnern, lokalen Behörden und lokalen Organisationen eine rasche Bedarfsanalyse durchzuführen.
Die Zahl der Todesopfer in dem südostasiatischen Land, das von einer Militärführung autoritär regiert wird, ist nach amtlichen Angaben auf über 2.000 gestiegen. Die Zahl der Verletzten wird mit mehr als 3.900 angegeben, 270 Personen werden vermisst.
Schon vor dem Beben seien fast 20 Millionen Menschen in Myanmar auf humanitäre Hilfe angewiesen gewesen, betonte OCHA-Landeskoordinator Marcoluigi Corsi. “Diese jüngste Tragödie verschlimmert die ohnehin schon schwere Krise und birgt die Gefahr, dass die Widerstandsfähigkeit von Gemeinden, die bereits durch Konflikte, Vertreibung und frühere Katastrophen geschwächt sind, weiter ausgehöhlt wird.”
Die Vereinten Nationen und ihre humanitären Partner stellten laut OCHA zunächst 15 Millionen US-Dollar (14 Millionen Euro) für lebensrettenden Maßnahmen bereit und brachten unter schwierigen logistischen Bedingungen Hilfsgüter aus regionalen Depots sowie medizinische Notfallteams auf den Weg.
Besonderes Augenmerk lege man auf Frauen, Kinder, Senioren und Menschen mit Behinderungen. Diese Personengruppen seien bei solchen Katastrophen unverhältnismäßig stark betroffen. Die Krise verdeutliche auch die Notwendigkeit, Bemühungen um einen Wiederaufbau in dem Bürgerkriegsland zu verstärken und die Bevölkerung für künftige Katastrophen widerstandsfähiger zu machen.