Die Gedenkstätte Esterwegen wurde 2011 auf dem Gelände des früheren Konzentrationslagers eröffnet. Sie erinnert an die Opfer von insgesamt 15 Lagern im Emsland. Von 1933 bis 1945 waren in den Moorlagern insgesamt rund 80.000 KZ-Häftlinge und Strafgefangene sowie mehr als 100.000 Kriegsgefangene inhaftiert. Über 20.000 Menschen aus vielen Staaten Europas, überwiegend sowjetische Kriegsgefangene, starben durch die harte Arbeit und Gewalt. Die Gefangenen sprachen von der „Hölle im Moor“.
Prominentestes Opfer in Esterwegen war der Schriftsteller, Pazifist und spätere Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky (1889-1938). Als Gefangener mit der Nummer 562 litt er dort von 1934 bis 1936. Weltbekannt wurden die Emslandlager durch das 1933 von KZ-Insassen geschriebene Lied „Die Moorsoldaten“. Es wurde unter der NS-Diktatur eine der bekanntesten Lager- und Freiheitshymnen.
Im Gebäude der Gedenkstätte befindet sich ein museales Dokumentationszentrum und eine Dauerausstellung. Darüber hinaus zeigt das Haus wechselnde Wanderausstellungen. Direkt neben dem Gedenkstättengebäude liegt das ehemalige Lager. Vom einstigen KZ ist bis auf ein paar Spuren unter der Rasennarbe nichts mehr erhalten. Große rostüberzogene Stahlplatten an markanten Punkten zeichnen die Lagermauer, Wachtürme und Tore nach. Wo einst die Baracken für jeweils mehr als 100 Männer standen, wachsen in deren Umrissen junge Bäume. Einzelne Schautafeln zeigen Originalfotos und Zitate ehemaliger Gefangener.