In Zusammenarbeit mit dem Kinoportal filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission bietet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Kurzkritiken zu Filmen an, die ab Donnerstag, 10. Juli, in den deutschen Kinos anlaufen – sortiert nach Bewertung (siehe unten) und bei gleicher Anzahl der Sterne nach Alphabet:
*
Eine Clique junger Menschen – darunter auch ein von außen hinzugekommener Jugendlicher – verbringt einen heißen, ereignislosen Sommernachmittag an einem Flussufer. Das gedehnte Zeitempfinden lässt die Wirklichkeit mehr und mehr in einen Tagtraum gleiten. Das auf 16mm gedrehte Spielfilmdebüt erzählt mit großem Formbewusstsein von jugendlichem Empfinden zwischen Phlegma und diffuser Erwartung. Übergangszonen zwischen urbanem Raum und Natur und das Flussufer fungieren dabei als eigenständige Charaktere einer richtungsoffenen Erzählung. – Sehenswert ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/623422/der-fleck-2024
In den Außenbezirken von Moskau haben herrenlose Hunde und Menschen jenseits der Gesellschaft zu eigensinnigen Notgemeinschaften zusammengefunden. Aus dem Blickwinkel der Tiere verfolgt der Film über einen Zeitraum von drei Jahren das Schicksal einer aus Kasachstan stammenden Frau, um die sich mitunter ein ganzes Rudel von Hunden schart. Der vielschichtige, zurückgenommen inszenierte Film handelt von Einsamkeit, Ängsten und einer ungewöhnlichen Nähe zwischen Tier und Mensch, in der gegenseitige Zuneigung und Anhänglichkeit eine große Rolle spielen. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624554/dreaming-dogs
Ein als Lottogewinner zu Geld gekommener Brite lädt ein Folk-Music-Duo, das schon länger getrennte Wege geht, für ein Privatkonzert auf seine abgelegene Insel im Atlantik ein. Doch der Versuch einer Wiedervereinigung droht durch die tollpatschige Art des Gastgebers, aber auch durch ungeklärte Differenzen zwischen den Musikern ein ums andere Mal zu scheitern. Die nach einem Kurzfilm entstandene Musikkomödie konzentriert sich primär auf die Entwicklung der Figuren und plätschert recht unterhaltsam vor sich hin. Mehr und mehr mündet sie in ein Buddy-Movie über zwei sehr unterschiedliche, in ihrer Verletzlichkeit anrührende Männer, in dem es um einen Neuanfang geht. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624601/the-ballad-of-wallis-island
Komödie um einen irischen Schriftsteller, der sich ein Wochenende lang um vier exzentrische ältere Damen kümmern muss, darunter auch seine pflegebedürftige Mutter. Ein irisches Remake der seinerzeit erfolgreichen Komödie “Das Festmahl im August” (2008) von Gianni di Gregorio. Das Drehbuch basiert auf autobiografischen Erfahrungen des Regisseurs. Er und sein Bruder zogen nach der schweren Erkrankung ihrer Mutter wieder ins Elternhaus. Sein Blick auf die hochbetagten Frauen, die auf ganz verschiedene Weise mit Gebrechlichkeit, Einsamkeit und dem Gefühl von Hilflosigkeit zu kämpfen haben, ist zärtlich und frei von Sentimentalität. Als Komödie ist “Vier Mütter für Edward” hingegen eher lau. Thornton scheint es vor allem darum zu gehen, einem ernsthaften und beschwerten Thema, das irgendwann einmal jede und jeden betrifft, einen Anstrich von Leichtigkeit zu geben.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624599/vier-mutter-fur-edward
*
Nach einer nuklearen Katastrophe in Los Angeles hat sich in den Bergen eine fromme, landwirtschaftlich autarke Gemeinschaft gebildet, die ihr Anwesen mit Hilfe von ehemaligen Soldaten schützen lässt. Doch vor ihren Toren sammeln sich immer mehr Hilfsbedürftige, und auch ein Einsatzteam der Polizei rückt an, um sich gewaltsam Zutritt zu schaffen. Deshalb müssen sich die Bewohner entscheiden, wie sie dem Druck von außen begegnen wollen. Der formal dilettantische Film dient als Auftakt für eine evangelikale Serie, in der es mehr um religiöse und ethische Fragen geht als um die Herausforderungen einer Katastrophe. Besonders auffällig ist die Verknüpfung einer strukturellen Militanz mit evangelikalen Botschaften. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624712/homestead
*
Der Münchner Architekt Sep Ruf (1908-1982) etablierte mit seinen “leicht wirkenden” Bauwerken in der Nachkriegszeit einen lichten Stil, der nach dem NS-Bombast für ein weltoffenes, demokratisches Land Werbung machte. Die dokumentarische Hymne an den Baumeister zeigt viele seiner Werke und beschwört mit vielen Zeitzeugen und Anekdoten Rufs anti-autoritäre Haltung und seinen unabhängigen Geist. Kritische Töne oder eine fundierte architekturgeschichtliche Einordnung fehlen allerdings. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624602/sep-ruf-architekt-der-moderne
Neuverfilmung des legendären DC-Comics: Clark Kent, ein junger Reporter in Metropolis, begibt sich auf eine Reise, um sein kryptonisches Erbe mit dem Menschsein in Einklang zu bringen. Denn schon bald macht er sich als Superman einen großen Namen.
*******************************************************************
ZU DEN BEWERTUNGEN NACH ANZAHL DER STERNE:
5 Sterne: herausragend, ein Meisterwerk
4,5 Sterne: eindrucksvoll, ausgefeilt, lange nachwirkend
4 Sterne: sehr gut, ambitioniert, lohnenswert
3,5 Sterne: beachtlich, gekonnt, anregend
3 Sterne: solide und interessant
2,5 Sterne: ganz okay, guter Durchschnitt
2 Sterne: wenig aufregend, Mittelmaß
1,5 Sterne: inkonsequent, mit Schwächen
1 Stern: dürftig, enttäuschend
0,5 Sterne: schlicht, dilettantisch
0 Sterne: ärgerlich, anstößig, eine Zumutung