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Kurzkritiken zu den Kinofilmen der kommenden Woche

In Zusammenarbeit mit dem Kinoportal filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission bietet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Kurzkritiken zu Filmen an, die ab Donnerstag, 6. Juni, in den deutschen Kinos anlaufen – sortiert nach Bewertung (siehe unten) und bei gleicher Anzahl der Sterne nach Alphabet:

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Ein ehemaliger Hauptmann erbittet im 18. Jahrhundert von der dänischen Krone die Erlaubnis, ein Stück Heide in Jütland urbar machen zu dürfen und die Gründung einer Kolonie vorzubereiten. Vor Ort wird er nicht nur mit den harschen Lebensbedingungen konfrontiert, sondern gerät auch mit einem adligen Gutsherrn aneinander. Der Historienfilm folgt einschlägigen Western-Mustern und verbindet diese mit der Entwicklungsgeschichte eines spröden Protagonisten, der auch weichere Seiten an sich entdeckt. Dank des charismatischen Hauptdarstellers Mads Mikkelsen, suggestiver Landschaftsbilder und spannungsvoller Zuspitzungen eine packende nordische Western-Variation. – Ab 16.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/621370/kings-land

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Nachdem ihre Mutter und ihr kleiner Bruder verhaftet wurden, weil sie illegal in Rotterdam leben, streift ein elfjähriges Mädchen allein durch die Stadt, um ihren untergetauchten Vater zu finden. Dabei erhält es von einem riesigen Stachelschwein unverhofft Gesellschaft, das ihr Trost spendet und zur Seite steht. Mit Rückgriff auf magisch-mystische Elemente erzählt der Kinderfilm über ein ebenso brisantes wie aktuelles Thema. Durch die Figur des Mädchens werden Fragen nach Zugehörigkeit, Identität und Herkunft behandelt und zugleich die oft unmenschliche Abschiebepraxis in Frage gestellt. Obgleich bei der Inszenierung die Märchenhaftigkeit überwiegt, überzeugt dennoch der empathische Zugriff der Geschichte. – Ab 10.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/621760/mein-totemtier-ich

Vier junge Menschen reisen nach der Abiturprüfung mit dem Auto von Darmstadt aus Richtung Lissabon. Ihre unbeschwerte Stimmung kippt jedoch, als unterwegs schmerzhafte Erinnerungen wach werden und sie sich mit neuen und alten Konflikten herumschlagen müssen. Das über Crowdfunding finanzierte Road Movie punktet vor allem mit den soliden Jungdarstellern, die ein beachtliches Identifikationspotenzial entfalten, sowie dem zwischen Fernweh, Abenteuerlust und Ungewissheit schwankenden Lebensgefühl der Protagonisten, die an der Schwelle zum Erwachsensein stehen. – Ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622845/morgen-irgendwo-am-meer

Der Dokumentarfilm von 2023 blickt auf die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) in Den Haag, der sich der Anklage von Kriegsverbrechen verschrieben hat und der zurzeit durch den Nahostkonflikt wieder in die Schlagzeielen gekommen ist. Dabei folgt der Film insbesondere dem ehemaligen Chefankläger Luis Moreno Ocampo, der auf seine Amtszeit zurückblickt, aber auch aktuelle Kriege wie in der Ukraine kommentiert. Zudem kommt in Archivbildern der Ankläger der Nürnberger Prozesse, Ben Ferencz, zu Wort. Daraus entsteht eine leider eher unausgegorene Mischung, die eine konsequente Antikriegsbotschaft vermittelt, aber vor allem die Grenzen des ICC verdeutlicht. Überdies gelangt der recht selbstgefällige Film kaum über das hinaus, was dieselben Filmemacher bereits im elf Jahre zuvor entstandenen “The Court / Der Chefankläger” zu dem Thema zu sagen hatten. – Ab 16.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/621020/war-and-justice

Die von der US-amerikanischen Firma Palantir geschaffene Software “Gotham” zählt zu den weltweit gefragtesten, aber auch umstrittensten Datenanalyse-Tools. Sie befähigt Staaten zur umfassenden Überwachung ihrer Bürger, soll aber auch dem ukrainischen Militär einen entscheidenden Vorteil im Krieg verschaffen. Die informativ-unterhaltsame Reportage-Doku kreist um den Gründer der Firma, den öffentlichkeitsscheuen Geisteswissenschaftler Alex Karp, der unter den Fittichen des Unternehmers Peter Thiel im Silicon Valley landete und dort eine der mächtigsten Software-Schmieden schuf. Allerdings verbleibt die Recherche an der Oberfläche und fördert keine neuen Erkenntnisse oder Zusammenhänge zutage. – Ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622750/watching-you-die-welt-von-palantir-und-alex-karp

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ZU DEN BEWERTUNGEN NACH ANZAHL DER STERNE:

5 Sterne: herausragend, ein Meisterwerk

4,5 Sterne: eindrucksvoll, ausgefeilt, lange nachwirkend

4 Sterne: sehr gut, ambitioniert, lohnenswert

3,5 Sterne: beachtlich, gekonnt, anregend

3 Sterne: solide und interessant

2,5 Sterne: ganz okay, guter Durchschnitt

2 Sterne: wenig aufregend, Mittelmaß

1,5 Sterne: inkonsequent, mit Schwächen

1 Stern: dürftig, enttäuschend

0,5 Sterne: schlicht, dilettantisch

0 Sterne: ärgerlich, anstößig, eine Zumutung