Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle zeigt ab sofort zwei Gemälde des Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938). Die beiden Bilder von 1912 und 1916 seien dem Museum als unbefristete Dauerleihgaben aus Privatbesitz zur Verfügung gestellt worden, teilte das Museum am Freitag in Halle mit.
Eines der Bilder mit dem Titel „Platz in Halle“ (1915/16) zeigt nach Angaben des Museums vermutlich die Passage der Großen Steinstraße in Halle am alten Hauptpostamt am heutigen Joliot-Curie-Platz mit Blick zum Marktplatz. Demnach handelt es sich um eine von zwei Darstellungen der Stadt Halle, die Kirchner malte.
Das zweite Bild „Badende zwischen Steinen“ ist den Angaben zufolge 1912 entstanden und zeigt einen weiblichen Akt zwischen Steinen am Strand. Das Bild sei ein Resultat des Sommeraufenthalts Kirchners mit seiner Lebensgefährtin Erna Schilling (1884-1945) auf der Ostseeinsel Fehmarn.
Ergänzt würden die Bilder durch drei Arbeiten auf Papier, die mit Kirchners Aufenthalt in Halle im Sommer 1915 in Verbindung stünden, hieß es. Von Juli bis September des Jahres war er den Angaben zufolge als Kriegsfreiwilliger in der Kaserne des 75. Feldartillerie-Regiments stationiert.
Das hallesche Kunstmuseum verfügte nach eigenen Angaben seit Dezember 1924 über die damals umfassendste öffentliche Sammlung expressionistischer Malerei, darunter sieben Gemälde von Kirchner. 1937 sei diese Sammlung durch die Aktion „Entartete Kunst“ der Nationalsozialisten unwiederbringlich verloren gegangen.