Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle hat seine Kunstsammlung um 91 Werke ostdeutscher Kunst erweitert. Es handle sich um die weitreichendste Sammlungserweiterung seit 1990, teilte die Museumsleitung am Mittwoch in Halle mit. Zu den Neuerwerbungen gehören demnach 32 Gemälde, zwölf Plastiken, zwölf Aquarelle und Gouachen, 19 Zeichnungen sowie 16 Grafiken vornehmlich ostdeutscher Künstler.
Nach der Wiedervereinigung habe das konzeptuelle, strategische Sammeln „tragischerweise“ aufgehört, sagte Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich. Dies ändere sich jetzt. „Wir können mit einem Schlag die Entwicklung der ostdeutschen Kunst anhand wichtiger Protagonistinnen und Protagonisten, die bereits in der Sammlung vertreten sind, bis in die Gegenwart aufzeigen“, betonte der Museumsleiter.
Die Objekte stammen den Angaben zufolge aus der Privatsammlung des Unternehmers Giovanni Scarselli (1945-2019). Sie umfasst unter anderem Werke der ostdeutschen Künstlerinnen und Künstler Elisabeth Ahnert (1885-1966), Theo Balden (1904-1995), Wolfgang Peuker (1945-2001) oder Uwe Pfeifer. Über die Hälfte der Arbeiten sei nach der Wiedervereinigung entstanden. Damit erfahre der Bestand ostdeutscher Kunst seine bedeutendste Weiterentwicklung seit mehr als 30 Jahren.
Die älteste Arbeit stammt demnach von Alexander Olbricht (1876-1942) und entstand um 1908 oder 1912, 14 Arbeiten entstanden zwischen 1927 und 1945, 28 Arbeiten zwischen 1946 und 1989 sowie 48 Arbeiten nach 1990. Laut Kunstmuseum waren die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Saalesparkasse an dem Ankauf beteiligt.